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Die kulinarische Zwischenbilanz des Landeselternausschusses Berlin

Wie kann das Schulessen in Berlin endlich so verbessert werden, dass es unseren Kindern schmeckt, gesund ist – und gleichzeitig bezahlbar bleibt? Im Rahmen der gegenwärtigen Debatte um eine Neuordnung der Mittagessensversorgung im Land Berlin hatte  der Landeselternausschuss (LEA) Berlin zu einer „kulinarischen Zwischenbilanz“ nach Berlin Kreuzberg eingeladen und gekommen waren viele Interessierte. Teilweise ungenügend vorbereitete Politikvertreter gaben Statements auf dem Podium ab, die dann auch nur ungenau auf die Fragen aus dem Publikum eingingen, eine grundlegende Diskussion gab es bedauerlicherweise nicht. Anwesende Caterer mussten da schon mal mit der richtigen Zahl für die Schultage in Berlin aushelfen. „Für ein endgültiges Modell brauchen wir mehr Zeit, außerdem müssen die Eltern an der Erarbeitung eines solchen Modells viel stärker beteiligt werden“, so Doris Fortwengel von der AG Schulessen, die das Fazit auf der  Veranstaltung formulierte. Das DNS stimmt der Meinung der anwesenden Caterer zu, das eine alleinige Erhöhung des Preises pro Portion nicht automatisch zu einer besseren Qualität führt. Weder die Produktionsformen, noch die Professionalitätsanforderungen etc., standen und stehen in der gegenwärtigen Diskussion in Berlin im Mittelpunkt, wieder ist es nur eine Preisdiskussion und dies nun schon seit 2011. Die Kälte in der Markthalle an diesem Abend war irgendwie typisch für die ganze Situation des Schulessensystems in Berlin, ein Schelm, der dabei ….denkt.

 Pressemitteilung der AG Schulessen« des Landeselternausschusses (LEA) Berlin( 23.1.13)

Wie kann Schulessen in Berlin so verbessert werden, dass es Kindern schmeckt, gesund ist – und gleichzeitig bezahlbar bleibt? Die »AG Schulessen« des Landeselternausschusses (LEA) Berlin lädt zur Diskussion um die Mittagessensversorgung an Berliner Schulen ein.
Ziel der Veranstaltung in der »Markthalle IX« (Eisenbahnstraße, Berlin-Kreuzberg) ist es, die Ergebnisse der aktuellen politischen Diskussion als Zwischenbilanz zu präsentieren und die wesentlichen Fragen einer „Berliner Lösung“ zum weiteren Diskurs aufzuwerfen:
1. Warum ist ein gutes, gesundes Schulessen wichtig?
2. Wird das Schulessen wirklich besser, wenn dafür mehr Geld ausgegeben wird?
3. Wie kann eine sozial gerechte Finanzierung des Schulessens aussehen?
4.  Neue innovative Konzepte und kreative Ideen!
Die »AG Schulessen« stellt fest, dass eine gute und qualitative Mittagessensversorgung im Schulalltag das Lernen fördert, die Schulgemeinschaft stärkt und berufstätige Familien entlastet. Das Thema „Ernährungserziehung“ muss nachhaltig an allen Berliner Schulen etabliert werden, um bereits im Kindesalter langfristigen gesundheitlichen Folgen fehlerhaften Essverhaltens vorzubeugen.
Die »AG Schulessen« fordert, bei der gegenwärtigen Neuordnung der Mittagessensversorgung darauf zu achten, dass sowohl eine deutliche Verbesserung der Essensqualität als auch eine dauerhafte Kontrolle der geforderten Qualitätsstandards in den einzelnen Bezirken erfolgt. Dazu muss auch genügend Personal zur Verfügung stehen.
Die »AG Schulessen« steht für eine sozial gerechte Finanzierung. Nach einer aktuellen Kosten- und Qualitätsstudie ist das Berliner Schulessen deutlich unterfinanziert. Es ist nicht geklärt, wie die Mehrkosten sozial gerecht verteilt werden. Umso dringlicher muss jetzt über eine umfassende, tragfähige Finanzierungs- und Verwaltungssystematik nachgedacht werden, die kein Kind – ob Grund- oder weiterführende Schule – aus finanziellen oder sozialen Gründen vom Schulessen ausschließt! Dazu ist eine externe, wissenschaftliche Evaluierung möglicher Finanzierungsmodelle für das Land Berlin notwendig, die auch Erfahrungen aus anderen Bundesländern einbezieht.
Die aktuelle Debatte bietet Berlin die einmalige Chance, die Mittagessensversorgung aller Berliner Kinder dauerhaft zu verbessern und neu zu ordnen! Eine gute „Berliner Lösung“ kann unter Einbeziehung aller Beteiligten – Verwaltung, Schulen, Eltern, Kinder, Caterer etc. – zum Wohle aller gefunden werden. Es bedarf nur des politischen Willens!
„Was alle angeht, können nur alle lösen.“ Friedrich Dürrenmatt

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