Politik & Wirtschaft

Landesregierung in Niedersachsen gegen kostenfreies Mittagessen und die Einführung eines Schulfachs Ernährung

„Für Organisation, Bereitstellung und Ausgabe des Mittagessens ist der Schulträger zuständig. Die Zuständigkeit des Schulträgers und die Kostentragungspflicht ergeben sich aus §§ 112 und 113 NSchG. Schulen und Schulträger werden in allen Fragen der Schulverpflegung von der Vernetzungsstelle Schulverpflegung beraten. Diese wurde zum 01.04.2009 im Rahmen von IN FORM (Deutschlands Initiative für gesunde Ernährung und mehr Bewegung) unter der Federführung des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Vernetzungsstellen zur Schulverpflegung (VerSch) in Niedersachsen und anderen Ländern eingerichtet. Die Finanzierung wurde von Bund und Land bis 2016 gemeinsam aufgebracht. Seit 2017 finanziert die Landesregierung die Vernetzungsstelle Schulverpflegung aus dem Haushalt des Niedersächsischen Ministeriums für Ernährung Landwirtschaft und Verbraucherschutz (ML) ohne Beteiligung des Bundes. Die Trägerschaft liegt bei der Deutschen Gesellschaft für Ernährung. Um eine möglichst gute Verknüpfung mit dem Beratungs- und Unterstützungssystem der Niedersächsischen Landesschulbehörde (NLSchB) zu gewährleisten, erfolgte eine räumliche Anbindung der VerSch an die NLSchB. Die vier Beratungskräfte sind landesweit verteilt: jeweils eine Beratungskraft an den Standorten der Regionalabteilungen der NLSchB in Lüneburg, Osnabrück und Braunschweig. Die fachlich-inhaltliche Zuständigkeit und Finanzierung werden vom ML wahrgenommen.“

So die Antwort des Niedersächsischen Kultusministeriums namens der Landesregierung auf die mündliche Anfrage Nummer 32 der FDP.

Die niedersächsische Landesregierung ist auch gegen die Einführung eines Schulfachs Ernährung. „Nicht jede gesellschaftliche Fehlentwicklung lässt sich in der Schule und durch neue Schulfächer auffangen“, heißt es in einer Antwort des Kultusministeriums auf eine Anfrage der FDP-Landtagsfraktion.

Bei der Frage der Ernährung seien die Erziehungsberechtigten in der Pflicht. Zudem könne das Thema in unterschiedlichen Fächern, bei Themenwochen und Projekten behandelt werden. Kultusminister Grant Hendrik Tonne hatte sich gegen ein eigenes Schulfach ausgesprochen. Niedersachsens Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast (CDU) hatte kürzlich vorgeschlagen, Ernährung solle Schulfach werden. Auch ihre Kollegin auf Bundesebene, Julia Klöckner, hält es für nötig, Kinder im Unterricht über gesunde Ernährung zu informieren.