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Preise, Keime & die bundesweiten Tage der Schulverpflegung

Mehr als 340 Kinder sowie 14 Lehrer im Kreis Saalfeld-Rudolstadt sind seit Mittwoch an Magen- und Darmbeschwerden erkrankt. Nach rund 1.100 offenbar durch verunreinigtes Schulessen ausgelösten Erkrankungsfällen in Brandenburg fällt in einigen Schulen des Landes heute der Unterricht aus und das in der Woche der bundesweiten Aktionen zum Tag der Schulverpflegung. Zu der Diskussion um das mangelhafte Schulessen in Berlin, nun auch noch das. Dabei hatte zum Start der bundesweiten Tage der Schulverpflegung Bundesernährungsministerin Ilse Aigner Verbesserungen bei der Verpflegung von Schülerinnen und Schülern gefordert: „Wir dürfen das tägliche Mittagessen und die Pausensnacks von Schulkindern nicht dem Zufall überlassen. Eltern, Schulen, Caterer und Schulträger haben hier eine große Verantwortung. Klar ist aber auch: Die Schulverpflegung erfolgt in fast allen Schulen nach dem Preisprinzip, dabei gehören die großen Anbieter  fast immer zu den günstigsten. Zufall oder Systemfehler? Schlagartig wird mit dem jetzigen Vorfall die Schattenseite dieses Systems der Schulverpflegung sichtbar: Es ist ähnlich wie in der Großindustrie, wenn es an einer Stelle einen Unfall  gibt, sind sofort über 1.000 Abnehmer betroffen.  Deutschlandweit sind nach Angaben des Robert-Koch-Institutes mindestens 4.000 Kinder und Jugendliche offenbar durch das verunreinigte Essen erkrankt. Weitere Ergebnisse werden heute erwartet.

Die Politik muss nun endlich eingreifen, notwendig sind die Förderung des richtigen Ansatzes, eine bundesweite Anschub‐Finanzierung, die Zertifizierungspflicht für alle Anbieter  und die Beseitigung aller Hemmnisse´, wie z.B. die Abschaffung der 19% MwSt., das fordert das DNSV nun schon seit zwei Jahren. “Um die Qualität des Essens unserer Kinder zu sichern, müssen alle ins Boot geholt werden«, aber auch darüber redet man auch schon seit Jahren, nur müssen den Worten auch Taten folgen.  Wann stellen wir endlich die Schulverpflegung vom Kopf auf die Füße?


 

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