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Schul- und Kindergartenessen: Greenpeace prüft nun Österreichs größte Städte

Nach dem Bundesländer-Ranking von Greenpeace zu Schul-und Kindergartenessen überprüft die Umweltschutzorganisation nun die Lage in Österreichs größten Städten und Gemeinden. Anhand der Kriterien „biologisch“, „regional“ und „weniger fleischlastig“ untersucht Greenpeace, was die Kinder in den öffentlichen Einrichtungen der neun Landeshauptstädte sowie in 16 weiteren großen Gemeinden tagtäglich zu essen bekommen. Das Ergebnis aller 25 Orte wird vor Schulanfang veröffentlicht. Währenddessen werden auf Bundesländer-Ebene jetzt erste Schritte gesetzt: So beschließt heute das Burgenland, das im Greenpeace-Ranking am letzten Platz gelandet war, ein Maßnahmenpaket für besseres Essen in Schulen und Kindergärten.

„Derzeit gibt es massive Unterschiede innerhalb Österreichs, was die Qualität von Schul- und Kindergartenessen betrifft. An manchen Orten ist die Verpflegung frisch, gesund und umweltfreundlich, anderswo landet industrielle Massenware auf den Tellern der Kinder“, sagt Greenpeace-Sprecher Sebastian Theissing-Matei. „Es braucht daher klare Vorgaben seitens der Politik. Wenn eine Landesregierung hier untätig bleibt, können Gemeinden selbst mit gutem Beispiel voran gehen, und viele tun das auch.“ Greenpeace nimmt daher derzeit die drei größten Städte innerhalb jedes Bundeslandes unter die Lupe. Wer unter den insgesamt 25 Städten und Gemeinden in Sachen gesundes und umweltfreundliches Essen vorne liegt, wird im August und damit noch vor Schulanfang präsentiert.

Inzwischen ziehen einzelne Bundesländern bereits Konsequenzen aus dem im Mai veröffentlichten Greenpeace-Ranking. Das damalige Schlusslicht Burgenland bringt erste Verbesserungen auf den Weg. Ein entsprechendes Maßnahmenpaket soll heute im Landtag beschlossen werden. Geplant sind eine Informationskampagne und ein Gütesiegel für eine gesunde und umweltfreundliche Kindergarten- und Schulverpflegung. „Die Landesregierung beweist, dass sie die von Greenpeace geäußerte Kritik ernst nimmt – das ist sehr erfreulich“, so Theissing-Matei. Wie eine Greenpeace-Nachfrage bei den Bundesländern zeigt, läuft außerdem in Salzburg derzeit eine umfangreiche Erhebung der Verpflegungssituation in allen 361 Schulen des Landes. Theissing-Matei: „Ein wichtiger erster Schritt, denn die meisten Landesregierungen wissen nicht einmal, welches Essen in den Kindergärten und Schulen auf den Tellern landet.“ Die Steiermark wiederum plant für den Zeitraum von 2019 bis 2022 eine Informationskampagne für mehr Gemüse in Kindergärten und Schulen. Der Schwerpunkt soll dabei auf regionalem und biologischem Gemüse liegen. „Ein guter erster Ansatz“, meint Theissing-Matei und fügt hinzu:
„Auch wenn einzelne Initiativen lobenswert sind: Was es wirklich braucht, sind klare Vorgaben seitens der Politik. Egal in welchem Bundesland oder in welcher Gemeinde – Kinder sollen Mahlzeiten bekommen, die ihnen nicht nur schmecken, sondern die ihnen auch gut tun.“

Das Greenpeace-Bundesländerranking von Mai 2018
https://goo.gl/BCV44S