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Schulverpflegung Brandenburg – In Dallgow wollen Eltern mehr für Qualität zahlen

In Dallgow-Döberitz/Brandenburg hatte Gemeindeverwaltung in einer Umfrage Eltern nach deren Verhältnis zur Schulverpflegung befragt. Bei einer 74% Beteiligung gab es ein überraschend klares Ergebnis: 62% der Eltern wollen einen Wechsel des Anbieters. 77% sind bereit, für bessere Qualität auch mehr zu bezahlen (52% 2,50 bis 3,00 € und 25% 3,00 bis 3,50€). Es ist davon auszugehen, dass die Gemeinde bei der kommenden Ausschreibung diese Ergebnisse berücksichtigen wird und anders als bisher auch andere Anbieter als Sodexo in die Auswahl einbezieht. Außerdem äußerten Eltern den Wunsch, regionale Anbieter zu bevorzugen. Dies kann vermutlich aus Wettbewerbsgründen (EU-Recht) so nicht in die Ausschreibung übernommen werden. Allerdings könnten mit ökologischen Kriterien regionale Zulieferer bevorzugt werden. Eine Umfrage an einer Grundschule in Oranienburg ergab folgende Ergebnisse: “Es haben 113 Mädchen und Jungen an der Befragung teilgenommen. Das sind ca. 2/3 aller Schüler. Insgesamt wurden 399 Einzelbewertungen durchgeführt. Ca. 1/3 der befragten Kinder nehmen nicht an der Schulspeisung teil. Der verhältnismäßig hohe Anteil ist in der höheren Beteiligung in den Klassenstufen 5 und 6 begründet. In den Klassenstufen 1 bis 3 nehmen ca. 95% der Schüler an der Schulspeisung teil. Die Durchschnittsnote für das Essen ist 2,4. Dabei haben 62% der Einzelbewertungen beim Essen bei sehr gut und gut gelegen. 11% der Portionen wurden als mangelhaft oder nicht essbar eingestuft. Gleiche Schüler haben jedoch andere Essen mit gut bewertet. 81% der Eltern wünschen sich einen Anteil von regionalen und ökologischen Zutaten von 50%. 53% der Eltern wünschen sich einen Anteil von regionalen und ökologischen Zutaten von perspektivisch 100%. Auf die Frage, ob die maximale Warmhaltezeit bei 2, 3 oder 4 Stunden liegen soll, antwortete die Mehrheit mit 2 Stunden. Der Durchschnittswert lag bei 2,2 Stunden. Obwohl 62% der Einzelportionen mit sehr gut bis gut bewertet wurden, sind 56% der Eltern bereit für ein besseres Essen den maximal vorgeschlagenen Erhöhungsbetrag von 40 Cent zu zahlen. Der durchschnittliche Erhöhungsbetrag lag bei 31 Cent. (Der maximale Eigenanteil am Essen liegt bei 1,50 Euro. Die Kosten für ein Essen sind nicht bekannt, da die Stadt die Schulspeisung bezuschusst.) 78% wünschen eine Angabe der Inhaltsstoffe des gelieferten Essens und wollen wissen woher die Zutaten stammen. 71% wünschen eine Information über die Lieferwege und Lieferzeiten des Essens.”

Hintergrund: Die GS “Am Wasserturm” in Dallgow-Döberitz gehörte zu den Schulen, die vom Sodexo-Skandal kurz vor den Herbstferien stark betroffen waren. Obwohl viele Kinder der Schule seinerzeit am Magen-Darm-Virus erkrankten, hatte weder die Gemeinde noch die Schulleitung eine Warnung an die Eltern herausgegeben. Das Sodexo-Essen wurde anders als z. B. in Falkensee nicht gestoppt. Zur Erinnerung: Verseuchte Erdbeeren aus China, die nicht erhitzt wurden, lösten die heftigen Magen-Darm-Erkrankungen aus.

Quelle:bildungsverteiler.de (7.01.2013)

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