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Leitfaden: Ausschreibung & Leistungsbeschreibung

Den richtigen Anbieter für die Mittagsverpflegung an einer Schule zu finden, ist gar nicht so einfach. Oftmals ist der Preis das entscheidende Kriterium bei der Vergabe von Aufträgen für die Verpflegungsleistung. Doch wie kann eine Schule erreichen, dass auch die Qualität des Essens stimmt – und zwar schon bevor ein neuer Caterer in die Schule kommt? Mit dieser Frage hat sich eine Arbeitsgruppe der Vernetzungsstellen Schulverpflegung beschäftigt. Ihre Mitglieder haben sich intensiv mit dem Thema Ausschreibungen und Leistungsbeschreibungen im Kontext der Schulverpflegung befasst und eine Arbeitshilfe erstellt, die es den Entscheidungsträgern erleichtern soll, in diese Themen einzusteigen. Entstanden ist daraus der Handlungsleitfaden Ausschreibung & Leistungsbeschreibung, der auf den Internetseiten von IN FORM und der Vernetzungsstellen der Länder als PDF zum Download bereitsteht.

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2 Gedanken zu „Leitfaden: Ausschreibung & Leistungsbeschreibung

  • Rolf Nienfoller

    Guten Tag,

    eine prinzipiell gute Idee, dass man einen solchen Handlungsleitfaden entwickelt. Ich bin als Vater eines Schülers in der Schulpflegschaft einer Ganztagsschule aktiv und mit anderen speziell für die Weiterentwicklung der Verpflegung zuständig. Selbstverständlich haben wir einen Schulverpflegungsausschuss, die aber nur wenig Ahnung von den fachlichen Details haben, die für eine optimale Schulverpflegung notwendig sind. Genau die aufgeführten Gruppen sind auch bei uns vertreten.

    Ich frage mich, was es nutzt, wenn sich diese Laien zusammensetzen, um Angebote von Dienstleistern zu prüfen. Sie haben diverse Ansätze genannt, insbesondere die Checkliste, die sich weitgehend an die Qualitätsstandards der DGE anlehnen. Aber wer soll das auswerten? Und vor allem wie soll das geschehen? Und wer ist bereit, sich die Arbeit zu machen, derartige Checklisten zu erstellen? Ich glaube, dies zu fordern, ist ziemlich praxisfremd.

    Wenn man nun Experten heranzieht, so kann man immer nur Teilaspekte von diesen prüfen lassen. Sie haben verschiedene Gruppen aufgeführt, wie z.B. Planer, Schulträger oder Veterinäre. Wenn man das ganze Spektrum überprüfen lassen will, müsste man sie eigentlich alle zur Beratung bitten. Wer zahlt das dann? Die machen das ja nicht umsonst!

    Beim Herumsuchen nach geeigneten Stellen bin ich auf die AG-Schulverpflegung gestoßen, die sogar ganz vorn auf dieser Homepage steht. Wenn Sie einmal auf die Homepage dieser Stelle gehen, finden Sie ein sehr umfangreiches Angebot. Beispielweise habe ich im „Konzept“ den Punkt 9 entdeckt, bei dem es um die Bewertung von Bewerbern um eine Dienstleisterung geht. Diese werden nach einem umfangreichen System geprüft. Wäre das denn nicht genau das, was die Schulen benötigen? Die Kosten hierfür werden vom Bewerber getragen, heißt es dort.

    Ich frage die Autoren dieser Broschüre, ob Sie denn dieses interessante Angebot gar nicht kennen? Ich meine, man sollte dieses Angebot doch zumindest in Ihrer Broschüre erwähnen. Vermutlich erübrigen sich viele Arbeiten, die Sie aufgeführt haben, da sie von dieser Stelle mit deren Auswertungssystem ausgeführt werden. Vielleicht berücksichtigen Sie diese Anregung bei der Neuauflage dieser Broschüre!

    Freundlichst
    R. Nienfoller

    Antwort
  • Eine Antwort auf Herrn Nienfoller.

    Sie haben Recht, dass die AG-Schulverpflegung (AGS) auch bei Ausschreibungen behilflich ist. Wir haben im Rahmen unserer Zertifizierung für verschiedene Bereiche der Schulverpflegung auch ein spezielles Angebot für alle entwickelt, die auf der Suche nach einem geeigneten Dienstleister sind. Wer die Anforderungen der Qualitätsstandards der DGE bei allen Dienstleistern überprüfen will, hat eine Menge Arbeit. Nebenbei erfordert eine solche Prüfung auch ein wenig Fachkompetenz, die üblicherweise nicht oder nicht ausreichend besteht, was man niemandem der Aktiven eines Mensabeirats vorwerfen kann, besteht er doch überwiegend aus Ehrenamtlichen, die nicht vom Fach sind.

    Genau deshalb wurde dieses Angebot der AGS ja auch entwickelt. Es werden wie bei der Überprüfung im Rahmen des Zertifizierungsprozesses alle wichtigen Bereiche abgefragt. Alle Dienstleister, die an dieser Bewertung teilnehmen, werden danach in ein Ranking gebracht, so dass die Kommune oder der Schulträger die Leistungsfähigkeit der Dienstleister gut erkennen kann. Die einzelnen Bewertungsbereiche, wie Vollwertigkeit, Ökologie oder Hygiene, werden mit ihren Punktzahlen separat aufgelistet.

    Danach sollten dann Fragen des Preises oder anderer entscheidungsrelevanter Aspekte einbezogen werden. Unsere Bewerber-Bewertung ist insofern eine wichtige Grundlage für alle Entscheider. Die Kosten für eine solche Bewertung sind sehr niedrig. Sie betragen nur 200 Euro pro Bewertungsvorgang und sind von den Bewerbern selbst zu tragen. Diese profitieren ja auch davon, da ihnen auf diese Weise einmal mitgeteilt wird, wo noch Schwachstellen im Angebot bestehen. Wenn sie sich anschl. zertifizieren lassen wollen, wird ihnen dieser Betrag auch noch angerechnet, so dass sie in diesem Fall gar nichts extra zahlen müssen.

    Wir meinen, dass ein solches Angebot auf große Resonanz bei den Suchenden nach dem richtigen Dienstleister stoßen sollte.

    Prof. Dr. Volker Peinelt, AG-Schulverpflegung

    Antwort

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