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Studie: Armutsrisiko erhöht sich mit jedem Kind

Das Armutsrisiko von Familien ist deutlich höher als bislang angenommen. Das geht aus einer Studie der Ruhr-Universität Bochum im Auftrag der Bertelsmann-Stiftung hervor. Die Forscher haben nach eigenen Angaben eine andere Berechnung angewandt als die gängige OECD-Methode. Demnach liegt das Armutsrisiko bei Alleinerziehenden bei 68 Prozent. Das sind 20 Prozentpunkte mehr als in der offiziellen Statistik. Bei Paaren mit einem Kind seien 13 Prozent armutsgefährdet, bei zwei Kindern seien es 16 Prozent und bei drei Kindern 18 Prozent. – Als arm gelten Haushalte, die weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens haben. Die Bertelsmann-Stiftung fordert ein größeren Gewicht auf die Bekämpfung von Armut zu legen. Vor allem Alleinerziehende bräuchten stärkere Unterstützung.

In Deutschland leben rund 21 Prozent aller Kinder mindestens fünf Jahre dauerhaft oder wiederkehrend in einer Armutslage. Für weitere 10 Prozent ist das ein kurzzeitiges Phänomen. Armut bedeutet hierzulande für Kinder meist nicht, kein Dach über dem Kopf oder kein Essen zu haben – die existenzielle Grundversorgung ist in der Regel gewährleistet. Arm zu sein heißt aber, auf vieles verzichten zu müssen, was für Gleichaltrige ganz normal zum Aufwachsen dazugehört. Vor allem schließt es von vielen sozialen und kulturellen Aktivitäten aus.

Quelle: mdr aktuell/nachrichten/ dpa/ B-Stiftung