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Alles sauber, oder was?

Erstmals liegen umfassende Daten zur „Zufriedenheit mit der Sauberkeit und der Reinigung in Berliner Schulen“ vor: Dafür hat das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg im Auftrag des Senats eine entsprechende Online-Befragung aus dem Jahr 2023 detailliert ausgewertet. An der Online-Befragung haben sich über 20.000 Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte und schulisches Personal, Eltern sowie Schulhausmeister beteiligt.

Die Ergebnisse zeichnen ein differenziertes Bild: Auf einer fünfstufigen Skala zur Bewertung der Sauberkeit (1 = sehr zufrieden bis 5 = sehr unzufrieden) erreichte die „Sauberkeit der Räumlichkeiten insgesamt“ eine durchschnittliche Zufriedenheitsbewertung von 3,0. Schülerinnen und Schüler bewerteten die Reinigungssituation mit 2,7 insgesamt positiver als Lehrkräfte und schulisches Personal, die eine 3,3 vergaben. Elternvertretungen lagen mit 2,8 dazwischen. Auffällig ist zudem, dass die Zufriedenheit mit der Sauberkeit im Tagesverlauf spürbar abnimmt: Während sie am Morgen bei 2,5 liegt, verschlechtert sich die Bewertung am Nachmittag auf 3,4. Besonders kritisch zeigt sich das schulische Personal, das mit den Reinigungsleistungen unzufriedener ist als die Schülerinnen und Schüler.

Das Amt für Statistik konnte zudem zeigen, dass die Sauberkeit in den Räumlichkeiten besonders dann als wichtig erachtet wird, wenn die Unzufriedenheit mit der Sauberkeit besonders hoch ist. Dies betrifft in erster Linie die Toiletten (89 Prozent), gefolgt von den Klassenräumen (80 Prozent), der Cafeteria und Mensa (65 Prozent) sowie Eingangsbereiche, Flure und Treppenhäuser. Während andere Teile des Schulgebäudes als deutlich sauberer wahrgenommen werden, stehen die Schultoiletten besonders im Fokus und sind oft in der Kritik – insbesondere die Toiletten für Schülerinnen und Schüler. Lehrkräfte und schulisches Personal hingegen bewerten die Sauberkeit ihrer eigenen Diensttoiletten und der Diensträume für das Kollegium insgesamt deutlich positiver. Auch die Ursachen für die Unzufriedenheit werden differenziert betrachtet. Neben bekannten Faktoren wie unzureichender Reinigungsqualität oder zu knappen Zeitvorgaben stimmen sowohl Schülerinnen und Schüler als auch das schulische Personal der Ansicht zu, dass das Verhalten der Schülerinnen und Schüler selbst einen erheblichen Einfluss auf die Sauberkeit der Toiletten hat. Sie sehen die Notwendigkeit, dass Schülerinnen und Schüler mehr Verantwortung für die Sauberkeit in den Toiletten übernehmen.

Die detaillierte Auswertung der Online-Befragung fließen nun ein in die Arbeit der breit aufgestellten AG Schulreinigung. Dabei geht es u.a. um stadtweite Qualitätsstandards und eine einheitliche und verbindliche Checkliste für das Controlling der Schulreinigung (Controllingsystem).


Die Studie ist abrufbar unter www.berlin.de/sen/bildung/schule/gute-schule/auswertung-onlinebefragung-zufriedenheit-sauberkeit-reinigung-schulen.pdf/