Politik & Wirtschaft

Bundesministerin Klöckner startete „Tage der Schulverpflegung“ – DNSV fragt, reicht das?

Bundesernährungsministerin Julia Klöckner hat die „Tage der Schulverpflegung 2018“ mit einer Auftaktveranstaltung in rheinland-pfälzischen Polch offiziell gestartet. Bis Ende November bieten unter dem Motto „Vielfalt schmecken und entdecken“ Schulen quer durch die Republik Aktionen zum Thema Schulverpflegung an. Das Angebot reicht vom Koch-Event über Rätselangebote bis hin zum Mensa-Check. Ziel ist es, Kinder und Jugendliche mit Mitmachangeboten an einen gesunden Lebensstil und eine ausgewogene Ernährung heranzuführen. Die bundesweiten Tage der Schulverpflegung finden 2018 bereits zum achten Mal statt.

Quelle: BMEL

Das DNSV dazu: Was nützen politische PR Aktionen wenn es kaum grundlegende Veränderungen im System gibt! Es geht uns  um Mehrwertsteuersätze für Schulverpflegung, Gesundheitsfragen und Nachdenken – bei Politikern und vor allem auch bei Eltern! Denn „Fair schmeckt’s besser“!!

Der DNSV Aufruf an die Politik: „Sehr geehrte Damen und Herren der Bundesregierung, die Mehrwertsteuer ist familienblind. Die Politik hat es bisher über all die Jahre versäumt, die Bedürfnisse von Kindern ernst zu nehmen: Schul- und Kitaessen – all dies wird noch immer mit 19 % besteuert. Doch Kinder gestalten unsere Zukunft – das gute und gesunde Aufwachsen von Kindern ist deshalb eine Aufgabe für die ganze Gesellschaft, ihre Bedürfnisse sind Grundbedürfnisse im Interesse der Allgemeinheit. Setzen Sie sich in Deutschland und Europa für eine kinder- und familienfreundliche Mehrwertsteuer ein: Das DNSV fordert die Abschaffung der 19 % MwSt.- Besteuerung auf die Schulverpflegung! Es ist nicht nachvollziehbar, dass Schulessen mit 19 % besteuert wird, aber FastfoodVerköstigung und Tierfutter lediglich mit 7 % angesetzt werden“!

Das DNSV sagt dazu: Unsere Forderungen sind damit aktueller denn je:

*Konsequente Förderung der Professionalität auf allen Stufen, statt überwiegend Ehrenamt, das Schulen, Eltern und alle anderen Beteiligten nur überfordert

*Förderung/Umsetzung  moderner entkoppelter Kostsysteme und Verpflichtende Zertifizierung aller Bereiche der Schulverpflegung

 *DGE Qualitätsstandards müssen für die Verpflegung in allen Kitas und Schulen gesetzliche Grundlage sein und in den Schulgesetzen der Länder  implementiert werden.

*Für kommerzielle Anbieter muss der Mehrwertsteuersatz von 19 auf sieben Prozent reduziert werden: Das Gebot lautet 7%! „Pro 7%! Auf Schulessen“.

*Ernährung ist ein Querschnittsthema und betrifft alle schulischen Bereiche, deshalb ist der Ernährungsunterricht ist fest in den Lehrplänen an Schulen zu verankern. Gesamtkonzept „Ernährungsbildung“  muss Teil der Schulentwicklung sein.

*Dauerhafte Strukturen der Aus–‐ und Weiterbildung in den Bereichen Schulverpflegung, Verpflegungsmanagement sowie der Ernährungs- und Verbraucherbildung.

*In die Curricula  aller Pädagogikstudenten ist ein Fach Ernährungserziehung einzuführen, es gilt ein Konzept für eine Lehrerausbildung in dem Fach ,,Lebens- und Alltagsökonomie” bundesweit zu entwickeln.

 *Immer mehr Schulen profilieren und öffnen sich über den Schulgarten, kann doch die pädagogische Arbeit hier zugleich wichtige Impulse für die ganztägige Gestaltung des Schullebens vermitteln, deshalb ist sicherzustellen, dass alle Grundschulen in Deutschland einen Schulgarten haben und ihn nutzen können.

*Einführung eine Unterrichtsfaches Ernährung/Kochen für alle Schüler der Klassen 1 – 6. Studien belegen: Kinder wünschen sich Kochen als Schulfach! Denn Praxis geht vor Theorie, d.h. Je niedriger die Schulstufe, desto höher sollte der Praxisanteil sein.

*Schaffung einer Bundesstiftung Schulverpflegung (BSSV)

*Verabschiedung eines Bundesrahmengesetzes  Schulverpflegung (BRGSV)