Politik & Wirtschaft

CDU-Parteitag beschließt neues Schulkonzept

Nach Jahrzehnten verabschiedet sich die CDU von der Tradition des dreigliedrigen Schulsystems. Zum Abschluss des Leipziger Parteitags billigten die Delegierten mit breiter Mehrheit einen Leitantrag, der ein Zwei-Säulen-Modell favorisiert. Es sieht neben dem Gymnasium nur noch eine Oberschule vor, die Haupt- und Realschule vereint. Den Hauptschul-Abschluss soll es aber weiterhin geben. In der Debatte hatte Bundesbildungsministerin Schavan auf dramatisch sinkende Schülerzahlen verwiesen. Viele Schulstandorte auf dem Land könnten nur dann erhalten werden, wenn Haupt- und Realschule zusammengelegt würden. Außerdem wollten nur noch zwei Prozent der Eltern für ihre Kinder einen Platz in der Hauptschule. Nach dem Willen der CDU soll es zudem künftig für alle Kinder ein verpflichtendes, beitragsfreies Kindergarten- oder Vorschuljahr vor der Einschulung geben. Zu dem Leitantrag wurden 1600 Änderungsanträge eingereicht – so viele wie nie zuvor in der CDU bei einem Thema.

Schleswig-Holsteins CDU-Vorsitzender Jost de Jager sagte: „In Sachen Schule versteht in Deutschland kein Mensch mehr, was los ist.“  Niedersachsens Ministerpräsident David McAllister (CDU) mahnte, der Bildungsföderalismus solle nicht übertrieben werden. Die unterschiedlichen Schulformen dürften kein „Mobilitätshindernis“ für Eltern werden, die umziehen wollten. Die Bildungsgewerkschaft GEW kritisierte, die CDU-Pläne seien weder eine moderne Schulpolitik noch entsprächen sie dem Willen der Eltern.

Bildungsrepublik Deutschland – Beschluss des 24. Parteitages der CDU Deutschlands (pdf)

Das DNSV fragt: Und die Schulverpflegung, wo bleibt sie in diesem  Konzept? Nicht ein Satz zum Thema Ernährungserziehung und -Bildung?

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