Corona kostet deutschen Staat 729 Mrd. Euro
Um 7,2 bis 20,6 Prozentpunkte wird die deutsche Wirtschaft infolge des Coronavirus einbrechen. Das bedeutet Kosten zwischen 255 und 729 Mrd. Euro. So lautet die heute, Montag, veröffentlichte Einschätzung des Münchener ifo Instituts http://ifo.de . Produktionsausfälle, Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit werden den Staatshaushalt demnach massiv belasten.
„Teilschließung verkürzen“
„Es lohnt sich daher, quasi jeden denkbaren Betrag für gesundheitspolitische Maßnahmen einzusetzen. Ziel muss es sein, die Teilschließung der Wirtschaft zu verkürzen, ohne die Bekämpfung der Epidemie zu beeinträchtigen. Strategien sind erforderlich, die es erlauben, eine Wiederaufnahme der Produktion mit einer weiteren Eindämmung der Epidemie zu verbinden“, empfiehlt ifo-Präsident Clemens Fuest.
Im besten Szenario würde die deutsche Wirtschaft für die nächsten zwei Monate teilweise stillstehen und sich dadurch auf 59,6 Prozent reduzieren. Im dritten Monat würde sie sich auf 79,8 Prozent erholen und schließlich im vierten Monat wieder 100 Prozent erreichen. Bei drei Monaten Teilschließung drohen dagegen schon Wachstumsverluste von zehn bis 20,6 Prozentpunkten.
„Verwerfungen am Arbeitsmarkt“
Laut den Berechnungen der ifo-Analysten verursacht eine einzige Woche Verlängerung der Teilschließung zusätzliche Kosten von 25 bis 57 Mrd. Euro und damit einen Rückgang des Wachstums um 0,7 bis 1,6 Prozentpunkte. Eine Verlängerung von einem auf zwei Monate erhöht die Kosten auf bis zu 230 Mrd. Euro oder 6,5 Prozentpunkte.
„Auch am Arbeitsmarkt kommt es durch die Krise zu massiven Verwerfungen. Diese stellen die Zustände auf dem Höhepunkt der Finanzkrise in den Schatten“, sagt Fuest. In den vom ifo betrachteten Szenarien könnten bis zu 1,8 Mio. sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze (oder 1,4 Mio. Vollzeit-Jobs) verloren gehen und mehr als sechs Mio. Arbeitnehmer von Kurzarbeit betroffen sein. (pt)