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Elternwillen: Gesamtschulen als Regelschule ermöglichen!

Stellungsnahme des Elternverbands  für Gesamtschulen Niedersachsens: Die Ergebnisse der Beratungen zu den zwei Bildungsgipfeln in Niedersachsen vom 26.11 und 30.11.2010 treten die fachlichen Argumente und die vorab aus unterschiedlichen Blickwinkeln entwickelten Zukunftsperspektiven der Schullandschaft in Niedersachsen mit Füßen. Zwischen der ersten und der zweiten „Gipfelbesteigung“ fehlte, mit einer Ausnahme, jede gemeinsame Beratung darüber, wie denn ein gemeinsamer Weg für GUTE SCHULEN – mit langfristigem Bestand ! – aussehen könnte. Der „Seilführer“ – Minister Althusmann – und seine Parteifreunde und Koalitionspartner hatten ihren Weg alleine festgelegt, so als wäre dies absolut alternativlos. Dies obwohl die Planungen zur „Gipfelbesteigung“ von vielen Seiten vorgenommen wurden. Alle Partner signalisierten ein deutliches Interesse, den Weg auf den
Gipfel gemeinsam finden und gehen zu wollen. Vielleicht wird es in schon absehbarer Zeit einsam für die Unbeirrbaren „da oben“. Der andauernde Streit um den richten Weg geht weiter und dies zu Lasten von Kindern, Eltern und Lehrern. Proteste gegen die bisherige Politik sind unübersehbar !
* Bisher gut 180.000 Menschen – Eltern, Großeltern, Lehrer/-innen, junge Erwachsene -signalisieren dies mit ihrer Unterschrift zum Volksbegehren für gute Schulen.
* Ein großes Interesse an einem anderen Weg zeigen die vielen Initiativen für neue, wohnortnahe Gesamtschulen. Zurzeit sind 16 Gesamtschul- Initiativen auf diesem Weg.
* Die über 3.500 abgewiesenen Eltern, die ihre Kinder ohne Erfolg an einer Gesamtschule angemeldet haben.
Der jetzt schon beginnende Run mehrerer Schulträger vor Ort um die Einrichtung von Oberschulen, ohne detailliertes Wissen um die Ausgestaltungsmöglichkeiten, zeigt den
inzwischen aufgestauten Druck an vielen Orten um die einfache Frage, wie geht es bei u n s weiter? Für jede Kommune ist es wichtig, den freien Elternwillen wohnortnah erfüllen zu
können. Doch kein Mensch weiß heute wie die nächste Landtagswahl ausgeht und welche Regierung dann wieder den eigenen, allein stehenden, „Wimpel auf dem nächsten Berg setzen“
möchte.
Wir Eltern, Initiativen und Freunde in und für Gesamtschulen in Niedersachsen wünschen uns und fordern:
* Gesamtschulen als Regelschule flächendeckend zu ermöglichen, um dem Elternwillen in allen Landesteilen wohnortnah ein Angebot machen zu können.
* Gesamtschulen mit andern Schulformen in der Ausstattung und in der Parallelzügigkeit mindestens gleich zu stellen. Die Dreizügigkeit ist insbesondere in ländlichen Regionen oft
zwingende Voraussetzung für die Ermöglichung.
* Zeit zum individuellen Lernen nach Neigungen und mit Blick auf eine wirtschaftlich erfolgreiche, sozial verträgliche sowie ökologisch und faire Zukunftsgestaltung ist und bleibt
elementar. Der Erhalt des Abiturs mit 13 Jahren und das „Abspecken“ und die Neuausrichten des Lernkanons gehören hier ebenso dazu wie das gemeinsame Lernen mit Binnendifferenzierung bis zum 9. Schuljahr.
* Die zeitliche Berechnungsgrundlage für das regionale Eltern-Interesse – entsprechend der demographischen Entwicklung – sollte auf 7 Jahre festgelegt werden.
* In Zukunft müssen alle Schulen im Zeichen der Inklusion arbeiten. Gemeinsames Lernen -mit und ohne Behinderungen – heißt Lernen ohne Aussonderung, leistungs- und
anspruchsgerecht. Die dafür notwendige Ausstattung – fachlich ausgebildetes Personal, adäquates Schüler- Lehrerverhältnis, Flexibilität in der Unterrichtsgestaltung, schulpsychologische Begleitung, und bauliche Voraussetzungen sind zu gewährleisten.

Pressemitteilung von: Elternverband für Gesamtschulen Nds, Jörn Riegel, EVGN ,  0172-4572267 , www.elternverband-gesamtschule.de

Pressemitteilung 07.12.2010

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