Politik & Wirtschaft

In der Schulverpflegung steckt viel Europa – DNSV Faktencheck zur EU-Parlamentswahl am 25. Mai 2014

Im Mai wählen EU-Bürger ein neues Parlament. Auch die EU-Kommission wird neu besetzt.  Es geht ums Ganze: Bei der Europawahl vom 25. Mai machen die Bürger klar, was sie von der EU halten. Wie stehen die Bundesdeutschen Parteien zu zentralen Forderungen des DNSV anlässlich der Europawahl? Dieser Frage geht das DNSV in seinem Faktencheck zur  EU-Parlamentswahl am 25. Mai 2014 nach. Was im Europaparlament passiert, ist mittlerweile extrem wichtig – erstens wegen der dortigen Gesetzgebung, zweitens aber auch wegen der Folgen für die Europäischen Länder. Das DNSV fragt die Politik: Was unternimmt die deutsche Politik? Europas Kinder sollen nach Plänen der EU- in der Schule mehr über gesunde Ernährung lernen. Die EU-Staaten sollen künftig in Brüssel in genauen Plänen darlegen, wie sie gesundes Essen in der Schule fördern wollen.  Unter dem Motto „Iss gesund, fühl dich gut“ sollen Kinder künftig vermehrt für gesunde Essgewohnheiten, die breite Palette landwirtschaftlicher Erzeugnisse sowie Themen wie Nachhaltigkeit, Umweltschutz und Lebensmittelverschwendung sensibilisiert werden. Angesichts des steigenden Konsums von stark verarbeiteten Erzeugnissen/Lebensmitteln  und damit verbundenen Steigerung des Übergewicht und Adipositas bei Kindern (WHO schätzte 2010 jedes dritte Kind zwischen sechs und neun Jahren in der EU als übergewichtig oder krankhaft fettleibig ein, 2008 betraf es noch jedes vierte Kind) ist Prävention wichtiger als je zuvor. Was wollen die Parteien tun um die Essgewohnheiten von Kindern nachhaltig zu ändern und das Bewusstsein für große gesellschaftliche Herausforderungen zu stärken. Wie wollen sie die Beziehungen zwischen Erzeugern landwirtschaftlicher Produkte und Kindern, ihren Eltern und Lehrern, insbesondere in städtischen Gebieten, zu verbessern. Ein Perspektivwechsel ist notwendig, weg von der Schul- hin zur Schüler-Verpflegung: Die Qualität der Schulverpflegung bemisst sich an der Akzeptanz der Schülerinnen und Schüler. Die Mitbestimmung der Schüler  und der Eltern muss als Qualitätsmerkmal festgelegt werden.

Das DNSV Faktencheck an die Parteien zur  EU-Parlamentswahl: 25. Mai 2014

  1. Wie wollen Sie eine Konsequente Förderung der Professionalität auf allen Stufen statt überwiegend Ehrenamt das Schulen Eltern und alle anderen Beteiligten nur überfordert, in Bezug auf die Schulverpflegung umsetzen?
  2. So vielen Schülern wie möglich in Deutschland zu einem bezahlbaren und leckeren Schulessen zu verhelfen.
  3. Mehr Qualität in der Schulverpflegung und  mehr Akzeptanz durch Mitbestimmung erreichen.
  4. Ziel: Kostenlose Schulverpflegung für alle Kinder der europäischen Staaten.
  5. Aktuell: Für kommerzielle Anbieter muss der Mehrwertsteuersatz von 19 auf 7 % reduziert werden Das Gebot lautet 7 %! ‚Pro 7 % auf Schulessen!“
  6. Förderung/Umsetzung moderner, entkoppelter Kostsysteme und eine verpflichtende Zertifizierung aller Bereiche der Schulverpflegung
  7. Die DGE-Qualitätsstandards müssen für die Verpflegung in allen Kitas und Schulen gesetzliche Grundlage sein und in den Schulgesetzen der Länder implementiert werden
  8. Gesamtkonzept „Ernährungsbildung“ als Teil der Schulphilosophie Dauerhafte Strukturen der Aus- und Weiterbildung in den Bereichen Schulverpflegung
  9. Einführung des Fachs Ernährungserziehung in die Curricula aller Pädagogikstudenten und ein Konzept für eine Lehrerausbildung in dem Fach „Lebens- und Alltagsökonomie“
  10. Einführung eines Unterrichtsfachs Ernährung/Kochen für alle Schüler der Klassen 1 bis 6 – denn Praxis geht vor Theorie, d. h.: je niedriger die Schulstufe, desto höher sollte der Praxisanteil sein
  11. Dass alle Grundschulen in Deutschland einen Schulgarten haben und ihn nutzen können
  12. Schaffung einer Bundesstiftung Schulverpflegung (BSSV) und
  13. Verabschiedung eines Bundesrahmengesetzes Schulverpflegung (BRGSV)

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