Kongresse mit Currywurst in Düsseldorf
Er war wieder mit dabei, Spitzenkoch Stefan Marquard. Anlässlich des Deutschen Schulträger- und Schulleiterkongresses in Düsseldorf ( 6. bis 8.11.2024) präsentierte er wieder sein Projekt „Sterneküche macht Schule“. Digitalpakt 2.0, Startchancenprogramm oder der Ausbau des Ganztags: Viele Reformvorhaben im Schulsystem stoßen auf Umsetzungsprobleme und verzögern sich dadurch. Das liegt auch daran, dass im Mehrebenensystem ein Player beständig übergangen wird: die Kommunen, welche Schulträger sind – und demnach ganz konkret für die Ausstattung vor Ort verantwortlich sind, u.a. auch für eine optimale Schulverpflegung. Fehlende Beteiligung am politischen Prozess und Kompetenzgerangel zwischen Bund und Ländern, unzureichende Finanzierung und verwaltungsaufwändige Förderrichtlinien – die Probleme bei bildungspolitischen Reformvorhaben haben gemeinsam, dass es kein Gespräch mit den Kommunen
auf Augenhöhe gibt. Dadurch kommen Entscheidungen zustande, die die kommunale Praxis nicht berücksichtigen. Leidtragende sind am Ende die Schulen, in denen die Gelder, die für Reformen vorgesehen sind, nicht ankommen.
Recht auf Ganztagsbetreuung kann an einem Drittel der Schulen nicht gewährleistet werden. Es fehlt vor allem an Fachkräften und Räumen.
Schulleiterkongress 2024
Die größten Herausforderungen an den Schulen sind laut deren Leitungen der Fachkräftemangel, Inklusion und Integration, die Arbeitsbelastung, Gebäude und
Ausstattung und die Bürokratie. Stark belastend empfinden 62 Prozent der Befragten die gesellschaftliche Anspruchshaltung, dass Schule alle gesellschaftlichen Probleme lösen soll, dazu gehört auch die Schulverpflegung und deren ungelösten Probleme im zukünftigen Ganztag. An 3.500 Schulen fehlen mehr als 15 Prozent der Lehrkräfte, an 22 Prozent der Schulleitungen, die Stellen nicht besetzen können, sagen, dass mehr als 15 Prozent der Lehrkräfte fehlen. An zwei Dritteln der Schulen, werden deshalb Menschen ohne originäre Lehramtsausbildung eingesetzt.
DSLK-Schulpreis 2024
Erstmalig wurde der DSLK-Schulpreis für nachhaltige Entwicklung vergeben, dotiert mit 50.000 Euro, wobei fünf Schulen prämiert werden und je 10.000 Euro
erhalten. Alle ausgewählten Schulen engagieren sich zum Beispiel für Mülltrennung und den sparsamen Umgang mit Ressourcen. Viele haben Schulgärten und legen bei Verpflegung Wert auf Nachhaltigkeitsaspekte. Die Friedrich-Rückert-Grundschule Schweinfurt, der IOGS Kretzerstraße, der Schule am Palmengarten, der Staatlichen Realschule Dettelbach und der Brillat-Savarin-Schule, OSZ Gastgewerbe sind die prämierten.