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Wieder PR-Geld für bessere Qualität der Schulverpflegung

Der Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Cem Özdemir, setzt sich dafür ein, die Qualität in der Gemeinschaftsverpflegung flächendeckend zu verbessern und das Kantinenessen gesünder und nachhaltiger zu gestalten. Dazu hat der Ampel-Minister eine Förderurkunde in Höhe von knapp 3,8 Millionen Euro an die Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE) übergeben. Damit sollen die Verbreitung, Umsetzung und Verstetigung der DGE-Qualitätsstandards unterstützt werden. Nun komme es darauf an, dass sie überall in Deutschland angewendet werden und als Standard in der Gemeinschaftsverpflegung etabliert werden, so Özdemir. Es sollen Empfehlungen für Mahlzeiten erarbeitet, Bewertungstools zur Nachhaltigkeit von Rezepten entwickelt oder Verpflegungsverantwortliche und Multiplikatoren geschult werden.

DNSV dazu: Leider helfen Empfehlungen nicht weiter wenn kein Geld tatsächlich ins System gegeben wird. Die Schaffung optimaler Rahmenbedingungen für gute Schulverpflegung erreicht man nicht durch Papiere und Schulungen, geschweige denn durch Empfehlungen. Hier wird nur eine langjährige Praxis weitergeführt, die an der Realität leider vorbei geht. Vor geraumer Zeit erst hatte es seiner Vorgänger mit „mit Dampf machen, mit Handreichungen und Plakaten“ versucht und letztlich mit diesen PR-Maßnahmen das Geld in den Küchensand gesetzt. Wieder gibt es keine gesetzlichen Regelungen, es wird kein Geld ins System gegeben und die Caterer werden mit ihren Problemen mal wieder allein gelassen.

„Wir managen nur noch Katastrophen“, sagt Ralf Blauert, 1. Vorsitzender des Verbandes deutscher Schul- und Kitacaterer. Man sei ständig und überall im Betriebsablauf mit Lieferproblemen, Corona-Krankmeldungen und explodierenden Preisen konfrontiert. Das zehre an den Kräften. und führe leider einige Caterer zunehmend in eine Notlage, und zu den Standard beton der Verband: “ Für die Aktualisierung in den kom­menden Jahren ist allerdings die Beteiligung weiterer Akteure zwingend erforderlich, fanden doch Cateringunternehmen und Verbraucher bislang nur selten Gehör. Das muss sich ändern, denn wichtig sind nicht nur höhere Standards, sondern auch eine sozialverträgliche Finanzierung, die von Anfang an mitgedacht werden muss.“ (Quelle VDSKC)

Die klare Forderung des DNSV an den neuen Minister: In Sachen Schulverpflegung könnte Deutschland von Finnland lernen. Dort schreibt das Schulgesetz vor, dass jedes Kind ein Mittagessen erhält – und zwar kostenlos. Finanziert wird das durch Steuergelder. Das DNSV fordert ein Schulgesetz, das vorsieht: „Jedes Kind soll ein kostenloses Mittagessen bekommen.“ Die Regierung muss endlich Geld in das System geben, statt Kampagnen zu finanzieren. Das DNSV fordert dazu die Aufhebung des Kooperationsverbotes und die Einführung eines Schulfaches „Ernährungs- und Verbraucherbildung“. Schulverpflegung ist mehr als nur eine warme Mittagsmahlzeit!