„Säen! Ernten! Verkosten! – Schon Franke engagierte sich für den Lernort Schulgarten

Die weiteren Tage standen ganz im Zeichen der Theorie und Praxis der Schulgartenarbeit und seiner Geschichte. Annähernd 100 Schulgärtner und am Thema Interessierte aus ganz Deutschland trafen in den Franckeschen Stiftungen zu Halle, um über die Zukunft des Schulgartens zu diskutieren und Impulse zur Förderung der aktuellen Schulgartenarbeit in Deutschland zu setzen.In Vorträgen und Workshops wurden praktische Ideen für die Arbeit mit den Kindern vermittelt und über die Perspektiven der Gärten gesprochen. Sie alle einte das Ziel, nicht nur das Fach Schulgarten Bundesweit wieder einzuführen, sondern jeder Bildungseinrichtung einen Garten zu ermöglichen und die Arbeit im Freien wie selbstverständlich in die unterschiedlichen Fächer zu integrieren. Die bundesweite Tagung fand an einem wichtigen historischen Ort statt: Hier in den Frankischen Stiftungen legte August Hermann Francke 1698 den ersten deutschen Schulgarten an, der über viele Jahrzehnte der Veranschaulichung des botanischen Unterrichts an den Schulen der Franckeschen Stiftungen diente. In den Vorträgen zur Tagung wurden Wandlungen in der Geschichte der deutschen Schulgartenbewegung bis hin zur modernen Umweltbildung beleuchtet, wie sie heute im Pflanzgarten der Franckeschen Stiftungen in Form eines Umweltbildungsprojektes realisiert ist. Der Vorsitzende der BAG Schulgarten Univ.-Prof. Dr. Steffen Wittkowske eröffnete die Veranstaltung und konnte  zahlreiche Gäste begrüßen. Er gab einen Überlick zur aktuellen Schulgartensituation in Deutschland.  Anne-Marie Keding, Staatssekretärin für Landwirtschaft und Umwelt von Sachsen-Anhalt überbrachte die Grüße des Schirmherren der Veranstaltung, des Ministers für Landwirtschaft und Umwelt, Dr. Hermann Onko Aeikens. Dr. Thomas Müller-Bahlke, Direktor der Franckeschen Stiftungen und der Prodekan für Struktur und Finanzen, Prof. Dr. Torsten Fritzlar der Philosophischen Fakultät III der MLU Halle-Wittenberg überbrachten ebenfalls ein Grußwort und wünschten der Tagung einen erfolgreichen Verlauf. Vom „Hortus Medicus“ August Hermann Franckes zum Umweltbildungsprojekt im Pflanzgarten – 300 Jahre Schulgärten in den Franckeschen Stiftungen, dazu referierte Cornelia Jäger, in deren Händen auch die örtliche Tagungsleitung lag. Pünktlich zur Tagung konnt sie auch eine Schrift zur Geschichte der Schulgärten an den Frankischen Stiftungen vorlegen.

Der Schulgarten als Bildungsort – neue Perspektiven im Kontext soziokulturellen Wandels und fortschreitender Globalisierung, dazu sprach Prof. Dr. Michael Gebauer von der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Prof. Dr. Hans-Joachim Lehnert von der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe, zeigte was  “School Gardening” für das Lernen bedeutet und wie man es fördern kann. Zahlreiche Workshops vermittelten dann den Praxisbezug, so auch der unter dem Thema „Säen! Ernten! Verkosten! – Kulinarische Ideen aus dem Lernort Schulgarten“, den das  Deutsche  Netzwerk Schulverpflegung (DNSV) gemeinsam mit dem Küchenchef vom Dorint Hotel Charlottenhof Halle, Frank Lößner, durchführte. Er zeigte, wie man gemeinsam mit den Schülern auf der Basis von Produkten aus dem Schulgarten kulinarische Köstlichkeiten herstellen kann. Es durfte verkostet werden und zum Schluss konnte man auch die Rezepte mit nach Hause tragen.

Die Tagung fand ihren Abschluss mit Exkursionen nach Dessau und Leipzig.

 

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