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Schlechte Luft: Bedrohung für die Gesundheit

Eine unmittelbare, drastische Reduktion der Kohlenstoffemissionen auf globaler Ebene ist nur auf den ersten Blick ein Verlustgeschäft. Wird der Faktor Menschliche Gesundheit miteinbezogen, so ist ein aggressives Umdenken im Sinne der Ziele des Pariser Klimaabkommens auch aus ökonomischer Sicht attraktiv. Zu dem Ergebnis kommen Wissenschaftler mehrerer US-Universitäten, die aufgrund der zunehmenden Luftverschmutzung vor jährlichen Kosten von „Billionen von Dollar“ für die Weltwirtschaft warnen.

Wirtschaftliche Klimastrategie

„Wenn man die Treibhausgasemissionen reduziert, reduziert man gleichzeitig auch die Zahl der Todesfälle als Folge von Luftverschmutzung“, sagt Mark Budolfson, Co-Studienleiter von der University of Vermont (UVM). Die gesundheitlichen Nebenwirkungen der Klimawandelpolitik würden zwar allerorts als wichtig angesehen, seien aber zumeist kein Bestandteil globaler Analysen, die danach fragen, wie stark die Wirtschaft in die Bekämpfung der Erderwärmung investieren sollte. „Unsere Ergebnisse zeigen, dass die optimale wirtschaftliche Klimastrategie viel aggressiver sein sollte, als bislang angenommen“, so der Forscher.

Beispielsweise sollte dringend darüber nachgedacht werden, sich so schnell als möglich stärker für eine Verbesserung der Luftqualität einzusetzen. „Die gesundheitlichen Vorteile, die dadurch entstehen, könnten uns vor jährlichen Kosten von Billionen von Dollar bewahren“, betont Budolfson. Entsprechende Investitionen würden aber nicht nur auf lange Sicht, sondern auch kurzfristige Vorteile bringen. „Bei der Diskussion um Klimaschutzmaßnahmen geht es nicht nur um die aktuelle Generation, die in die ferne Zukunft investiert. Indem wir kluge Investitionen tätigen, können wir schon jetzt viele Leben retten“, so der UVM-Experte. (ots)