Aus den Vernetzungsstellen

49% der Schüler in Thüringen gehen in die Schulmensa

Die aktuelle Versorgungssituation und deren Rahmenbedingungen im Bundesland Thüringen zu erfassen und  zu erkennen, inwieweit bereits Veränderungen seit der letzten Befragung vor vier Jahren erreicht werden konnten, war das Ziel einer Untersuchung der Vernetzungsstelle Schulverpflegung in Erfurt. Flächendeckende Warmanlieferung, lange Standzeiten, ein Durchschnittspreis von 2,18 €, und unattraktive Speiseräume, locken nur knapp die Hälfte der Thüringer Schüler ihre Schulmensen, wo auch nur 20% ihrer Lehrer am Mittagessen teilnehmen. Frisch kochen oder ein Essenbuffet sei die Ausnahme. Nach wie vor entscheide beim Schulessen der Preis.

Die Ergebnisse zeigten, dass in den vergangenen vier Jahren durch die Information und Beratung der Vernetzungsstelle Schulverpflegung sich bereits einige positive Veränderungen ergeben haben, so die Einschätzung der Vernetzungsstelle. Fortführend sollen nun die Qualitätsentwicklung und -sicherung bei den Schulträgern, die Schaffung attraktiverer Rahmenbedingungen sowie die weitere Umsetzung des Qualitätsstandards forciert werden. Wichtig sei nicht zuletzt auch das Image und der Stellenwert, den die Schulverpflegung innerhalb des Schulalltages und der Schulkultur erhält und wie gut sie durch Angebote der Ernährungsbildung begleitet wird. Auch hier ergeben sich insbesondere vor dem Hintergrund der Entwicklung von Ganztagesschulen weitere Ansatzpunkte. So das Fazit. An der Befragung beteiligten sich insgesamt 88 % der Schulverwaltungen und 53,5 % der Schulen. Darüber hinaus nahm die Vernetzungsstelle 228 Speisepläne unter die Lupe. Geprüft wurden insbesondere die Empfehlungen für die Mittagsverpflegung der Schüler.

Die Ergebnisse der Untersuchung

  • Thüringen verfügt über ein flächendeckendes Angebot der warmen Mittagsversorgung in den allgemeinbildenden Schulen;
  • leichte Zunahme der Teilnahme am Mittagessen um 6 % auf 49 % bei den Schülern, Lehrer essen nach wie vor selten mit (20 %);
  • Gründe für die Nichtteilnahme sind: Geschmack, Qualität und Angebot sowie zu kurze Pausenzeiten, laute und unattraktive Speiseräume, weshalb alternative Versorgungsangebote gern genutzt werden;
  • vorherrschendes Verpflegungssystem ist noch immer die Warmverpflegung (92 %), alternative Konzepte setzen sich nur vereinzelt durch;
  • die lange Warmhaltezeit bleibt damit ein großes Problem, bei mindestens einem Fünftel der Schulen steht das Essen länger als 3 Stunden warm;
  • grundsätzliche Verbesserungen bei den Speiseplänen: das Angebot gleicht sich den Empfehlungen des Qualitätsstandards für Schulverpflegung der DGE e.V. zunehmend an;
  • Ausnahmen bleiben vor allem das deutlich zu hohe Angebot an Fleisch- und Wurstgerichten sowie an süßen Gerichten;
  • häufiger angeboten werden Salattheken;
  • keine Verbesserungen ergaben sich bei den Rahmenbedingungen wie: Pausenlänge, Ambiente und Lautstärke der Speiseräume, Einbindung in den Unterricht;
  • ein Essen kostet derzeit durchschnittlich 2,18 € pro Portion;
  • teilweise wird das Schulessen durch die Schulträger finanziell gestützt;
  • knapp 50 % der Schulträger verwenden mittlerweile einen Standard als Grundlage für die Ausschreibungen und binden die Schulen stärker ein;
  • die Bekanntheit der Vernetzungsstelle Schulverpflegung hat sich gut entwickelt: über 80 % der Schulträger und über ein Viertel der Schulen kennen sie und ihre Angebote.

Quelle:  Vernetzungsstelle Schulverpflegung, Tel. 0361 55514-0

 

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