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Schulgemeinschaft als Lebensraum – Schülerkochen am Luisengymnasium in München

Fast 400 verkaufte Essen täglich, das  ist die Bilanz der Schulküche des Städtischen Luisengymnasiums in München, denn seit Oktober 2011 haben die Schüler der 5. bis zur 10. Klasse ihre Mensaversorgung selbst in die Hand genommen. Bei 650 Schülern ist das schon eine sehr stolzes Ergebnis. Die Akzeptanz und Zufriedenheit mit dem Essen ist sehr hoch, nicht nur weil Jamie Oliver aus London den “Machern” eine Video-Botschaft übermittelt hat, die auf der Homepage der Schule zu sehen ist. Das Konzept ist einfach und damit sehr erfolgreich umsetzbar. Die Schüler kochen für Schüler –  unter Anleitung von Fachpersonal. Mit Stephan Jäger, dem ehemaligem Küchenchef des Hotels Vierjahreszeiten in München wurde mehr oder weniger per Zufall jemand gefunden, der sich an diese ziemlich heikle Aufgabe wagte. Alexander Stengel, Mensabeauftragter des Elternbeirates zu den Ergebnissen der bisherigen Arbeit: ” Das Schülerkochen steht und fällt damit, dass das Personal in der Küche eine gute Arbeitsstimmung für die Schüler schafft, so dass sich in der Schule herumspricht, dass es Spaß macht, die eine Woche in der Küche zu arbeiten. Dieser Punkt hat allerhöchste Priorität. Die höheren Klassen, die das Schulhaus verlassen dürfen und sich draußen mit Fastfood versorgen (die Schule ist direkt am Münchner Hauptbahnhof), bekommen durch ihre Kochwoche einen neuen Bezug zur Mensa und essen dort deutlich häufiger als früher. Das Modell könnte auch bei momentaner Rechtslage schon sehr gut den reduzierten Steuersatz von 7% zugesprochen bekommen, da die Schüler das Essen zubereiten, ausgeben, das Geld kassieren, das Geschirr einsammeln und auch spülen. Ein erster Antrag ist aber abgelehnt worden, da die Rechtslage momentan nicht mehr eindeutig genug ist. Ein zweiter Antrag und ein Gang durch die Instanzen ist in Vorbereitung. Wirtschaftlich bleibt das Modell ohne die Reduzierung des Steuersatzes auf 7% schwierig. Die Form einer gebundenen Ganztagesschule von der 5. inkl. der 8. Klasse ist eine sehr wichtige Voraussetzung dafür, dass täglich eine hohe und konstante Essenszahl umgesetzt wird.” Wie geht es weiter? Interessierte Schulen können sich melden (E-Mail: bisjak-stengel@t-online.de ). Im Sommer soll es einen kleinen Tageskongress geben, bei dem man alle gesammelten Erfahrungen und alle organisatorischen und wirtschaftlichen Details weitergeben will, damit sich das Projekt fortpflanzen kann.

Das DNSV unterstütz die Forderung nach der Reduzierung der Mehrwertsteuer, zeigt sich doch gerade an diesem Beispiel, wie wichtig und aktuell die Forderung ist!

Ein Gedanke zu „Schulgemeinschaft als Lebensraum – Schülerkochen am Luisengymnasium in München

  • Ich finde das sehr gut, dass Kinder so zum Kochen hingeführt werden. Hier lernen sie auch Lebensmittel und gekochtes Essen zu werten. Es sollte immer so schmecken wie zu Hause. Die meisten Mütter sind gute Laienköche und produzieren Tag für Tag gutes Essen. Es sollten auch mehr Mütter in die Schulverpflegung einzubinden. http://www.kritis-gastro.de

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