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Schulverpflegung nur bedingt im Focus

Mit dem Ausbau der Ganztagsschulen hat sich nicht nur die Schullandschaft in Deutschland grundlegend gewandelt: Durch die längeren Betreuungszeiten ändern sich der Alltag von Schülern und ihren Eltern und die Arbeit der Schulen selbst. „Ganztagsschule verändert!“ lautete deshalb das Motto des 8. Ganztagsschulkongresses 2011 in Berlin. Cornelia Quennet-Thielen, Staatssekretärin im Bundesministerium für Bildung und Forschung und Dr. Bernd Althusmann, der Präsident der Kultusministerkonferenz eröffneten den Kongress. Mit recht betonte die Staatssekretärin, „die Ganztagsschule muss professionell gemanagt werden.  Ganztagsschulen sind dann Schulen für mehr Bildungschancen, wenn die Angebote qualitätsvoll und nachhaltig sind. Das verweist nochmals auf den gerade genannten ersten Punkt – pädagogische Erneuerung und  professionelle Organisation.“

Ganztagsschulen können Kinder und Jugendliche besser und individueller fördern – unabhängig von ihrem sozialen Hintergrund. Eltern ermöglicht sie eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Doch längere Öffnungszeiten machen aus einer Schule noch keine gute Ganztagsschule. Die 2010 erschienene Studie zur Entwicklung von Ganztagsschulen (StEG) kommt zu dem Schluss: Ganztagsschule kann das Sozialverhalten, die Motivation und die Schulleistungen von Schülern verbessern, aber nur, wenn die Qualität der Angebote stimmt. Am zweiten Tag stand auch das Thema Schulverpflegung auf der Agenda: “ Spannende Lernräume, gesundes Essen und fitte Lehrkräfte – Was macht eine Schule zum Lebensort? In einem Workshop mit zwei Impulsvorträgen verauchte man diesem sehr komplexen Thema gerecht zu werden. Beeindruckend war dabei der Beitrag von Christoph Bier, Vernetzungsstelle Schulverpflegung Saarland. Ihm und dem ganzen Workshop hätte man ein breitere Resonanz und Beachtung im gesamten Kongress gewünscht. Mit dabei waren Alexandra Lienig, Thüringen; Dr. Maren Daenzer-Wiedmer, Brandenburg; Sabine Mehring, Bayern; Melanie Nitschke, Sachsen-Anhalt und Meike Halbrügge, Mecklenburg-Vorpommern.

Schulen müssen sich weiterentwickeln, wenn sie ihre Schüler bestmöglich und zeitgemäß fördern wollen, so die Forderung des Kongresses, der der Beratung und Begleitung von Ganztagsschulen dienen sollte. Schade, dass dem Thema Ernährungsbildung und Ernährungserziehung so wenig Raum und Aufmerksamkeit gegeben wurde, denn eine Ganztagsschule ist sowohl für den „Kopf, als auch für den Bauch“ der Schüler zuständig. Erst recht muss auch die Schulverpflegung an den Ganztagsschulen professionell gemanagt werden.

 

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