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Uwe Knop: Expertenmeinung zum 15. DGE Bericht

540 Seiten viele Korrelationen, wie gewohnt stets frei von Kausalitäten. Und über allem thront die Frage: Was fängt man mit diesen Daten an? Welche Relevanz haben die Ergebnisse? Welche Maßnahmen mit gesicherten positiven Effekten lassen sich daraus ableiten? Für alle diese Fragen gilt das ökotrophologische Uniiversalcredo: Nichts Genaues weiß man nicht! Denn: Es gibt weder Beweise (Kausalevidenz) für gesunde Ernährung oder ungesunde Lebensmittel noch gibt es Belege für eine primärprophylaktische Wirksamkeit irgendeiner Ernährung – also niemand weiß, welches Essen uns gesund hält respektive Krankheiten und Adipositas vorbeugt. 

Rein auf die Fazits bezogen zeigen sich weitere bekannte Schwächen – nicht nur, dass niemand weiß, ob die unüberprüfbaren Angaben der Befragten wahr oder falsch sind und somit die gesamte Datenbasis in Frage gestellt werden muss – hinzu kommt:

„Die relativ geringe Teilnahmequote und die bestehende Pandemie-Situation mögen zu einer Verzerrung der Ergebnisse beigetragen haben. Insbesondere der relative hohe Bildungsstand in der Gruppe mit geringem Einkommen ist auffällig. Inwiefern sich die Situation nach dem Ende der Pandemie verändert hat, müssen nachfolgende Surveys untersuchen.“

Konkret zur Vorschulkinderverpflegung – wo ist der Beweis, dass die flächendeckende Umsetzung der DGE-Qualitätsstandards zur Verhinderung einer frühzeitig im Leben beginnenden übermäßigen Gewichtszunahme und zur Reduzierung der hohen Prävalenz von Übergewicht bzw. Adipositas im Kindes- und Jugendalter wirksam sind? Diese Kausalelevidenz existiert meines Erachtens nicht. 

„In der Altersgruppe der Vorschulkinder scheint der früher beobachtete Anstieg der Prävalenz von Übergewicht bzw. Adipositas gestoppt zu sein. Es besteht aber weiterhin ein erheblicher Einfluss des SES und der ethnischen Zugehörigkeit auf die Ernährung und die Gewichtsentwicklung von Kindern und Jugendlichen. Vor diesem Hintergrund sind weitere Maßnahmen wie die flächendeckende Umsetzung der DGE-Qualitätsstandards in der Gemeinschaftsverpflegung oder Ernährungsbildung zur Verhinderung einer frühzeitig im Leben beginnenden übermäßigen Gewichtszunahme und zur Reduzierung der hohen Prävalenz von Übergewicht bzw. Adipositas im Kindes- und Jugendalter dringend erforderlich. „