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VDSKC tage in Wildau

Gestern trafen sich die Verbandsmitglieder des VDSKC aus ganz Deutschland in Wildau, um u. a. nach Lösungen in der gegenwärtigen Krise zu suchen. Die gestiegenen Lebensmittelpreise, die Betriebskosten und der neue Mindestlohn machen den deutschen Schul- und Kitaessenproduzenten sehr zu schaffen. Zudem seien die letzten beiden Jahre wegen der Corona-Pandemie schon sehr schwierig gewesen. Die Unternehmen haben am allgemeinen Preisdruck zu knabbern. Die Lebensmittel seien im Einkauf zwischen 30 und 60 Prozent teurer geworden. Ein solcher Preisauftrieb sei nicht vorhersehbar gewesen. Dabei war man sich einig, dass man weiterhin qualitativ hochwertiges Essen für die Schülerinnen und Schüler anbieten will. Dafür brauche es gute Lebensmittel und Rohstoffe. Der Verband fordert entsprechende Nachverhandlungen zu den gegenwärtig bestehenden Leistungsverträgen und ein entsprechende Anpassung der aktuellen Schulessenpreise. Eine Erhöhung sollte mindestens zwischen 15 und 30 Prozent liegen. Einigen Caterern in einigen Bundesländern sei es bereits gelungen, nachzuverhandeln. „Wir wollen beim hohen Qualitätsstandard, den wir nach jahrelanger, mühevoller Arbeit erreicht haben, keine Rückschritte machen. Niemand möchte an der Qualität seines Essens sparen“, betont der Verbandsvorsitzende, der Potsdamer Caterer Ralf Blauert. „Wir setzen zu und verzichten auf Gewinn“, betonte er. Der Bundesverband wünscht sich eine bundesweite einheitliche Regelung.

Eine zielführende Lösung sehe man in der Einführung eines kostenfreien Schulessens für alle Schülerinnen und Schüler in ganz Deutschland, dies müsse als Grundrecht formuliert werden und der Bund müsse dabei, seiner im Grundgesetz fixierten Fürsorgepflicht, nachkommen. Enttäuschung bestünde darin, so formulierten es Mitglieder aus den verschiedensten Bundesländer, dass lokale Initiativen, wie in Hamburg, oder Chemnitz bei den Regierenden zwar Gehör fänden, aber entsprechende Reaktionen ausbleiben und teilweise die an sie gerichteten Schreiben in den nicht einmal beantwortet würden. Nach Auffassung des Verbandes muss nun die Politik endlich handeln. In einem ersten Schritt sollte die noch bis Ende des Jahres von 19 auf sieben Prozent reduzierte Steuer auf Schulessen verstetigt werden.

Der Vorsitzende des DNSV informierte darüber, dass das DNSV eine Onlinepetition an den Deutschen Bundestag vorbereite, um einen gesetzlichen Anspruch aller Schülerinnen und Schüler auf eine kostenfreie warme Mittagsmahlzeit als Kindergrundrecht zu fixieren. Ein Gesundes, nachhaltiges Essen dürfe kein Privileg für einkommensstarke Haushalte sein, sondern müsse ein Grundrecht für alle sein. Die Aufnahme dieses Kinderrechtes ins Grundgesetz wäre ein deutliches Signal für mehr Kindergerechtigkeit in Deutschland und würde die Interessen der Kinder in der Rechtsprechung und bei der Gestaltung von Gesetzen in vielen Rechtsgebieten stärken. Der Staat muss hier stärker in die Pflicht genommen werden, um kindgerechte Lebensverhältnisse zu schaffen.

In der Mittagspause wurde die neue C&C-Küche des Gastgebers der Tagung – der Wildauer Service Gesellschaft (WSG) einer Tochtergesellschaft der Arbeiterwohlfahrt, die hier mit ihrer Cateringabteilung Serviceleistungen für ihre Tischgäste in den Bereichen Seniorenheime, Schulen und Kitas erbringt – besichtigt. In der anschließenden Mitgliederversammlung konnte man fünf neue Mitglieder begrüßen, damit sei man als Verband in der Hälfte aller Bundesländer vertreten.