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Deutungshoheit zur Kinderarmut in Deutschland

Kinderarmut in Deutschland bedeutet Armut in einem der reichsten Länder der Erde. Dabei geht es nicht so sehr um absolutes Elend als vielmehr um Entbehrungen, Ausschlüsse und Benachteiligungen im Verhältnis zum allgemeinen Lebensstandard. Schmerzhafter noch als materielle Einschränkungen können sich Diffamierungen und Stigmatisierungen auswirken. Besonders bedenklich ist es, wenn die betroffenen Familien mit Etiketten wie ›selbst schuld‹ oder ›asozial‹ bedacht werden. Es geht also um die Deutungshoheit zur Kinderarmut. Insofern kommt es auch darauf an, sich mit dem Forschungsstand über die Auswirkungen von Kinderarmut im Zusammenhang mit dem gesellschaftlichen Reichtum zu befassen. Michael Klundt ermittelt deren Umfang, Strukturen und Erscheinungsformen. Danach analysiert er, wie sich diskriminierende Schuldzuweisungen auf die politische Aufarbeitung auswirken. Den diversen Zerr­bildern stellt er eine Untersuchung der realen gesellschaftlichen Ur­sachen und empirischen Hintergründe entgegen. Schließlich geht es ihm um den Entwurf wirksamer Gegenmaßnahmen.

Michael Klundt, Gestohlenes Leben
Kinderarmut in Deutschland, ISBN 978-3-89438-696-2