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Neues Projekt für Berlin: Die Regiowoche

Eine Woche lang bekommen mehr als 50.000 Schüler*innen jeden Schultag biologische Speisen mit Produkten aus der Region in ihrer Schulmensa angeboten. Die Regiowoche will ein Appell an Politik und Verwaltung sein, die Schulverpflegung entsprechend einer zukunftsfähigen Ernährungsstrategie weiterzuentwicklen. Diese Initiative funktioniert nur mit vielen Unterstützern aus den Bereichen Zivilgesellschaft, Politik, Produktion, Verarbeitung, Catering. Während der Regiowoche werden Aktionen „mit der Kelle in der Hand“ umgesetzt: Akteure der städtischen Schulverpflegung sind dazu eingeladen, in gelber Regiowochen-Schürze an einer Bio-Regio-Mahlzeit in der Schule ihrer Wahl teilzunehmen und ihr Engagement für eine zukunftsfähige Ernährung öffentlich zu machen.

Interview mit Gerald Köhler,
Fördergemeinschaft Ökologischer Landbau Berlin-Brandenburg (FÖL) e.V.

Regiowoche: Herr Köhler, warum kommt die Kartoffel der Regiowoche nicht aus Brandenburg?

FÖL: Es würde zwar für die Regiowoche genügend Bio-Kartoffeln aus Brandenburg geben, nicht aber in der von den Caterern benötigten Vorverarbeitungsstufe, also geschält.

Regiowoche: Was wäre nötig, damit es mehr Verarbeitungs-Betriebe in Brandenburg gibt?

FÖL: Wenn die Nachfrage nach in Brandenburg angebauten und verarbeiteten Produkten für das Berliner Schulcatering dauerhaft vorhanden wäre, würden die Betriebe  entstehen.
Hierzu müssten die Schulcaterer aber in die Lage versetzt werden, die höheren Preise für den Einsatz von in Brandenburg angebauten und verarbeiteten Produkten auch dauerhaft zahlen zu können und nicht nur bei der Regiowoche. Produkte die in Brandenburg angebaut und verarbeitet werden, sind in aller Regel teurer als Ware mit anonymer Herkunft, die gerade dort beschafft wird, wo sie zu einer bestimmten Zeit am billigsten zu bekommen ist. Es müssten in den Ausschreibe- und Vergabekriterien verbindliche Anreize zum Einsatz regionaler Ware verankert werden, ggf. auch auf der Ebene von Produktgruppen, die in Brandenburg gut angebaut werden können.