Allgemein

Schulqualität der Berliner Schulen inakzeptabel

Wenn die Bildungsqualität in Berlin in den nächsten Jahren spürbar und nachhaltig verbessert und die dazu erforderlichen Maßnahmen verlässlich und zielgenau umgesetzt werden sollen, sind aus Sicht der Kommission erhebliche Neustrukturierungen sowie eine systematische Qualitätssicherung erforderlich. Um diese Prozesse und damit auch die Umsetzung der mit diesem Bericht vorgelegten weitreichenden Empfehlungen zur Verbesserung der Schul- und Unterrichtsqualität in Berlin zu begleiten, schlägt die Kommission die Einrichtung eines Gremiums mit Expertise aus der Bildungsverwaltung (extern und intern), den Schulen, der Finanzverwaltung sowie der Bildungs- und Verwaltungswissenschaft vor. In einer solchen Bildungskommission für Berlin sollten auf der Grundlage von Daten, Expertisen sowie Anhörungen unterschiedlicher Akteurinnen und Akteure (z.B. Jugendliche, Eltern, Schulen, Verbände) Problem- und Bedarfsanalysen angestellt, unterschiedliche Strategien und Maßnahmen hinsichtlich potentieller Effekte und Kosten vergleichend bewertet und Nachsteuerungsbedarfe aufgrund von Evaluationsbefunden identifiziert werden. Eine verbesserte Steuerung des Berliner Bildungssystems erfordert u.a. eine gezielte Reorganisation der Bildungsverwaltung und ihrer zentralen Geschäftsprozesse. Hier wie auch bei der Konzeption eines neuen Berliner Landesinstituts, in dem die Zuständigkeiten für die Lehrkräftefortbildung zentral gebündelt werden, könnte eine Bildungskommission ihre Expertise einbringen. Schließlich erlangt strategisches Handeln, orientiert an klar definierten gemeinsamen Zielen, Wirksamkeit erst durch die Etablierung tragfähiger Kommunikations- und Kooperationsstrukturen, in die alle Ebenen des Bildungssystems eingebunden sind. Auch hierfür könnte eine interdisziplinär besetzte Bildungskommission wichtige Impulse setzen. Die durch die Expertenkommission begonnene Arbeit würde so kontinuierlich weitergeführt.

Die Bildungsgewerkschaft GEW nannte den Bericht der Experten „keinen großen Wurf“. So werde nicht auf die – oft unzureichende – räumliche und personelle Ausstattung von Kitas und Schulen eingegangen. Die Industrie- und Handelskammer (IHK) und Unternehmensverbände erklärten, die Schulqualität der Berliner Schulen sei nicht akzeptabel. 

—-> Abschlussbericht der Expertenkommission