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Eigenlob zum Schulessen in Berlin

Lauwarme Schulverpflegung aus Asia-Pappboxen und dazu Plastikbesteck. Fünf Monate nach dem Start des kostenlosen Mittagessens laufe bei weitem nicht alles rund an den Grundschulen in Berlin, berichten die Medien. Schulen hätten oft viel zu wenig Zeit gehabt, die Umsetzung richtig vorzubereiten. Unterrichts-, Hort- und Projekträume oder zuvor anderweitig genutzte Zimmer wurden zu Essensräumen, Ausgabestellen oder Spülküchen umgewidmet. Manche Schulen habennoch keine Mensa, hier seien im Zuge eines vom Land finanzierten „Notprogramms“ An- oder Neubauten geplant, aber auch die Anmietung zusätzlicher Räumlichkeiten in Schulnähe. Was Eltern neben solchen Provisorien zusätzlich Sorgen mache, sei der Schichtbetrieb bei der Schulverpflegung. Vielfach entsprächen allein schon die Räume nicht „den Ansprüchen einer pädagogisch wertvollen Essenssituation“. Das berichtete die Nachrichtenagentur dpa über die aktuelle Situation in der Hauptstadt.

Doch die politisch Verantwortlichen loben sich schon mal dafür:

Nach Ansicht der Berliner SPD ist die Einführung des kostenlosen Schulmittagessens trotz einiger Probleme ein Erfolg. SPD-Bildungsexpertin Lasic sagte heute im Inforadio, an einigen Stellen „knatsche“ es noch, daran müssten Land und Bezirke gemeinsam arbeiten. Insgesamt sei die Umsetzung aber vertretbar. „Die Umsetzung des kostenlosen Mittagessens war für viele Schulen innerhalb der kurzen Zeit nicht einfach zu bewerkstelligen“, räumte Berlins Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) – die gerade vom Stadtmagazin Tip zur peinlichsten Berlinerin des Jahres 2019 gewählt wurde – jüngst ein.