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Will die Ampel es machen? Strategie für eine kostenlose gesunde und nachhaltige Schulverpflegung umsetzen?

Eine wirksame und nachhaltige Ernährungsstrategie muss insbesondere Kinder aus armen Familien in den Blick nehmen. Denn gesunde Ernährung ist auch eine Frage sozialer Gerechtigkeit. 

„Es muss für alle leichter werden, sich gesund zu ernähren – unabhängig von Bildungsstand, Herkunft und finanziellen Möglichkeiten. Studien zeigen, dass insbesondere Kinder aus sozial benachteiligten Familien sich ungesünder ernähren und häufiger von ernährungsbedingten Krankheiten betroffen sind. Es fehlt an Ernährungskompetenz, finanziellen Ressourcen sowie an gesunden Ernährungsumgebungen. Das Überangebot an Limonaden, Süßwaren und hochverarbeiteten Lebensmittel verführt zu ungesundem Essverhalten. 

Die Ampelkoalition wird bis nächstes Jahr eine Ernährungsstrategie erarbeiten. Neben dem Ernährungsministerium sollen daran auch das Gesundheits-, Umwelt- sowie Arbeits- und Sozialministerium beteiligt werden. Ziel ist es, faire Ernährungsumgebungen zu schaffen und eine gesunde Ernährung für alle zu erleichtern. 

Zu den Bausteinen der Strategie gehören Modellprojekte für eine kostenlose gesunde und nachhaltige Schulverpflegung. An Kinder gerichtete Werbung für ungesunde Lebensmittel soll verboten werden. Der Nutri-Score muss möglichst EU-weit verpflichtend werden. Auch die Lebensmittelrezepturen sollen verbessert werden, mit verbindlichen Reduktionszielen für Zucker, ungesunde Fette und Salz. 

Zudem werden wir diskutieren müssen, wie das Angebot gesünderer Lebensmittel auch finanziell attraktiver werden kann. So könnte zum Beispiel die Überschreitung eines Zucker-Grenzwertes von fünf Gramm pro 100 Milliliter bei Süßgetränken mit einer Zuckerabgabe für die Hersteller belegt werden. Großbritannien hat mit einer solchen Regelung gute Erfahrungen gemacht.“

Quelle: SPD-Bundestagsfraktion