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„Generation dicker Kinder“ ist ein Mythos: 94.1 Prozent sind nicht fettleibig

Die aktuellen Daten der 2. Welle der KiGGS-Studie des Robert Koch-Instituts (RKI) zeigen klar und deutlich [1]: Die von Ernährungsaposteln kolportierte „Generation dicker Kinder“, die durch ungesunde Ernährung immer fetter und kranker werde, ist nicht mehr als ein Mythos: 97 Prozent der Eltern bewerten den Gesundheitszustand ihrer 3- bis 17-Jährigen Kinder als gut oder sehr gut. Nur 5.9 Prozent sind adipös. Dabei lebt der fettleibige Nachwuchs mit 9.8 Prozent primär in sozial schwachen Schichten, in der Oberschicht sind es nur 2.3 Prozent (Mittelschicht 4.9). Des Weiteren ist bereits seit der Jahrtausendwende kein Anstieg der Adipositasquote zu verzeichnen. Die aktuellen RKI-Daten werden sowohl durch vorherige Studien als auch auf Basis neuester Daten des AOK-Kinderreports und den jüngsten Einschulungsuntersuchungen der Landesministerien bestätigt. „Eltern müssen keine Angst vor vermeintlich ungesunder Ernährung haben, die ihre Kinder dick und krank macht“, erklärt Diplom-Ökotrophologe Uwe Knop, „das ist nicht mehr als frei erfundene Paranoia, denn dafür existiert kein einziger wissenschaftlicher Beweis. Hinzu kommt, wie immer im Glaskugelbusiness Ernährungswissenschaft, die vollumfängliche Unwissenheit, warum die Kinder adipös sind, wie man sie `dünn bekommt´ – über 90 Prozent der kindlichen Abspeckprogramme scheitern – und wieso gerade in sozial schwachen Schichten das Gros fettleibiger Kinder und Jugendlicher lebt; das alles weiß: Niemand.“ Zur objektiven und ideologiefreien Aufklärung bietet der Ernährungswissenschaftler und Buchautor (Kind, iss was … dir schmeckt! Die wissenschaftliche Abrechnung mit den Mythen zu gesunder Kinderernährung) am 10. Mai das neue -> Webinar „Kinderleicht – Gute Kinderernährung“ an, das wissenschaftsbasiert informiert, um Eltern, KITA-Betreuern, Schulleitern und allen Interessierten die Furcht vor „ungesunder“ Ernährung zu nehmen. „Ziel ist der entspannt-genussvolle Umgang mit diesem emotional überhitzten Thema, wobei Wohlbefinden, Genuss und Gesundheit des Kindes im Fokus stehen, jedoch keine frei erfundenen, nutzlosen Regeln zu gesunder Ernährung – denn die führen nur zu Verunsicherung und können Essstörungen auslösen“, so Knop.

Neben den aktuellen RKI-Ergebnissen bestätigen auch die jüngsten AOK-Daten aus September 2017, dass im Nordosten der Republik (Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern) der Anteil nicht-fettleibiger Kinder und Jugendlicher wie in KiGGS-2 bei 94.1 Prozent liegt [2]. Im Vergleich zur Analyse fünf Jahre zuvor ist diese Quote nahezu konstant geblieben. Bereits 2014 hatte die große paneuropäische Studie IDEFICS unter Leitung des Leibniz-Instituts für Präventionsforschung und Epidemiologie  (BIPS), Bremen gezeigt [3]: Bei den unter 10-Jährigen Mädchen und Jungen sind 72-75 Prozent normalgewichtig, 3.8 Prozent der Jungen adipös, jedoch fast drei Mal so viel untergewichtig (10.8 Prozent | Mädchen 5.6 adipös, 9.3 untergewichtig). Bei der IDEFCS-Folgestudie I.Family sind vergleichbare Ergebnisse zu erwarten [4].

 Schuleingangsuntersuchungen: Randerscheinung Adipositas

Auch die aktuellsten Einschulungsuntersuchungen der Landesgesundheitsämter zeigen klar und deutlich, dass Adipositas nicht mehr ist als eine biologisch-normale „Randerscheinung“: In Baden-Württemberg waren 2.8 Prozent der Kinder bei der Einschulungsuntersuchung zum Schuljahr 2014/2015 adipös,  im Freistaat Bayern mit 3.2 Prozent nur marginal mehr. In Rheinland-Pfalz und Niedersachsen lag die Quote bei je 4.5 Prozent, in NRW bei 4.7 Prozent. „Im Umkehrschluss heißt das: Zwischen 95,3 und 97,2 Prozent der Erstklässler sind nicht fettleibig“, so Knop. In Niedersachsen sind beispielsweise mehr eingeschulte Jungen (stark) untergewichtig (10.7 Prozent) als übergewichtig und adipös zusammen (10.2 Prozent) [5].

Zum Referenten des Webinars: Uwe Knop ist Diplom-Ökotrophologe (Ernährungswissenschaftler) und Buchautor, der sich für objektiv-ideologiefreie Aufklärung rund um die Mythen & Märchen zu gesunder Ernährung engagiert – und das auf Basis der aktuellen wissenschaftlichen Datenlage. Seine Bücher sind in den deutschen Verlagshäusern Plassen, MVG/riva und Rowohlt/rororo erschienen. Nach kritischer Analyse tausender neuer Studien lautet Knops kulinarisches Credo: „Es gibt so viele gesunde Ernährungen wie es Menschen gibt, denn: Jeder Mensch is(s)t anders.“ Beweise für gesunde Ernährungen fehlten bis dato jedoch komplett, und es werde sie aufgrund der massiven Limitierungen dieses Forschungszweigs auch niemals geben [6].

QUELLEN:

 

[1] KiGGS-Daten 2. Welle, RKI, 15.03.2018

[2] AOK-Kinderreport Nordost 2017 

[3] Prevalence of overweight and obesity in European children below the age of 10; International Journal of Obesity (2014) 38, S99–S107

[4] Ergebnisse der I.Family-Studie vorgestellt; BIPS, 09.02.2017

[5] Body Mass Index (BMI) bei Kindern zum Zeitpunkt der Schuleingangsuntersuchung nach Geschlecht, Landesgesundheitsamt Niedersachsen, 2017

[6] Ernährungswissenschaftliche Hintergrundinfos zur „bemitleidenswerten Lage“ der Ökotrophologie (Zusammenstellung von Expertenzitaten, die den aktuellen Studienstatus zum ökotrophologischen Universalcredo „Nichts Genaues weiß man nicht“ vollumfänglich unterstreichen. Stand: Februar 2018)

 

Quelle: Uwe Knop

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