Politik & Wirtschaft

Berliner Senatsverwaltung: Bertelsmann-Zahlen sind veraltet

Zum neuen Kitajahr sind in Berlin die nächsten Stufen der Qualitätsverbesserungen im Kitabereich in Kraft getreten. So betreut eine Fachkraft bei den Kindern bis 2 Jahre rechnerisch nun nur noch 4,25 Kinder (Ganztagsförderung). Bereits im letzten Jahr wurde der Personalschlüssel verbessert. Bis dahin kamen 5 Kinder auf eine Fachkraft. Die heute von der Bertelsmann-Stiftung veröffentlichten Zahlen haben den Stichtag 01.03.2016 und sind damit nicht mehr aktuell. Gesetzlich vereinbart sind schon jetzt die weiteren Stufen. Auch zu den Kitajahren 2018 und 2019 wird es wieder mehr Personal geben. Im August 2019 ist dann ein Betreuungsschlüssel von 3,75 erreicht. Allein für diese Verbesserungen bringt Berlin weit über 100 Millionen Euro auf.

Auch die Arbeit der Leitungskräfte wird durch eine spürbare Verbesserung des Personalzuschlages unterstützt. Während bis August 2016 eine vollständige Freistellung der Kitaleitung für Führungsaufgaben ab einer Kitagröße von 120 Kindern erfolgte, gibt es sie jetzt bereits ab einer Größe von 100 Kindern. Auch an dieser Stelle sind die Zahlen der Bertelsmann-Studie überholt.

Die nächsten Stufen erfolgen nach unseren Plänen beim Leitungsschlüssel im August 2019 (Frei-stellung ab 90 Kindern).

„Kita-Ausbau, Qualitätsverbesserungen und Beitragsfreiheit sind für uns drei wesentliche Aufgaben. Am meisten Geld bringen wir für den massiven Ausbau der Kitaplätze auf, gefolgt von Mitteln für die Qualitätsverbesserungen. Berlin ist weiter – und wird die nächsten Verbesserungen in Angriff nehmen“, so Jugendsenatorin Sandra Scheeres.

In der letzten Legislaturperiode sind in Berlin über 25.000 Plätze geschaffen worden. In dieser Legislaturperiode sollen es rund 30.000 werden. Dafür wird so viel Geld zur Verfügung gestellt wie noch nie, allein in diesem Jahr über 100 Millionen Euro.

Bei den Qualitätsverbesserungen steht neben der Verkleinerung der Kitagruppen und der Verbesserung des Leitungsschlüssels der weitere Ausbau der Anleitungsstunden für die Betreuung der Auszubildenden auf der Agenda. Außerdem sind ab August 2018 die Berliner Kitas vollständig beitragsfrei.

Sandra Scheeres abschließend: „Für viele Eltern sind schon 50 oder 100 Euro Kitabeitrag viel Geld und eine Hürde für den Kita-Besuch. Für Frauen können Beiträge möglicherweise sogar ein Grund sein, auf den Wiedereinstieg in den Beruf zu verzichten. Die Abschaffung der Beiträge ist damit bildungs- und familienpolitisch der richtige Weg. Wir müssen nur das eine tun ohne das andere zu lassen. Deshalb setzen wir auf den Dreiklang Kita-Ausbau, mehr Personal, Beitragsfreiheit.“

Quelle: Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie