Nestlé Studie 2024 – Essen ist ideologisch aufgeladen
Die aktuellen Krisenerfahrungen haben einen Rückzug ins Private und damit eine stärkere Selbstbezüglichkeit zur Folge. Dadurch rückt auch die eigene Ernährung stärker in den Fokus, auf die die Menschen selbst aktiv Einfluss nehmen können und wollen. Es ändern sich Koch- und Essgewohnheiten und auch die Erwartungen an Markenprodukte. Essen ist fast ideologisch aufgeladen und wie so viele Lebensaspekte Gegenstand vieler verschiedener und mitunter auch widersprüchlicher Erwartungen, Glaubenssätze und Überzeugungen.
Die Menschen sehnen sich zurück nach den Ernährungsweisen vergangener Jahrzehnte, als die Genuss-Welt noch in Ordnung erschien, und gehen in den aktiven Widerstand zu gesellschaftlichen Entwicklungen. Dies äußert sich bei einem Teil etwa in demonstrativem Fleischkonsum – 28 Prozent der Befragten stimmen der Aussage zu, dass sie gern Fleisch essen und auch in Zukunft nicht weniger essen werden. Und selbst bei der Generation Z zählt sich jeder Vierte zu den unbekümmerten Fleischessern.
Eine Vielzahl von regulatorischen Maßnahmen von Seiten der Politik werden in der Studie befürwortet. Dazu zählen unter anderem eine Senkung der Mehrwertsteuer für gesunde Lebensmittel wie Obst und Gemüse (84 Prozent Zustimmung), eine Verpflichtung zum Angebot von gesundem Essen in Schulen oder Betriebskantinen (71 Prozent) oder eine Verpflichtung der Hersteller zum Schutz von Menschenrechten in ihren Lieferketten (64 Prozent)
Die Nestlé Studie „So is(s)t Deutschland 2024 – Die Sehnsucht nach Unbeschwertheit: Essen zwischen Verzicht und Genuss“