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Neue Studie zu Berliner Schultoiletten zeigt den Ernst der Lage

Wie steht es um die Berliner Schultoiletten und was kann getan werden, um die Probleme in den Griff zu bekommen? Dieser Frage ist die German Toilet Organization (GTO) in Kooperation mit dem Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit der Universität Bonn nachgegangen. Während die Ergebnisse de wissenschaftlichen Studie, die heute in Berlin veröffentlicht wurde, den Ernst der Lage aufzeigen, geben die Empfehlungen der Autoren Anlass zur Hoffnung. Demnach vermeiden 85 Prozent der Befragten, für das große Geschäft auf die Schultoilette zu gehen. Lieber verkneifen sich die Schüler den Toilettengang, bis sie wieder zuhause sind. 46 Prozent wollen nicht einmal zum Pinkeln auf das Schulklo gehen. Mehr als ein Viertel der Schülerinnen und Schüler trinkt und isst in den Pausen weniger, um nicht in die Notlage zu kommen, doch dringend zu müssen. „Verheerend« nennt die Berliner Linke-Abgeordnete Franziska Brychcy die Ergebnisse der Studie. „Wenn Schüler weniger trinken und essen, um die Benutzung der Toilette zu vermeiden, wird der Handlungsdruck deutlich“, sagt sie.

Das sagt die Studie:

  • Auf die Frage, wie der Geruch sei, antwortete das Schulpersonal: Es riecht nach Urin (56,3 Prozent), es riecht neutral (37,5 Prozent), es riecht nach Zigarettenrauch (18,8 Prozent), es riecht nach Reinigungsmittel (12,5 Prozent). Mehrfachantworten waren möglich.
  • Von den befragten Schülern sagten 44,8 Prozent, man könne den Geruch aushalten. 41,9 Prozent sagten, es stinke immer. 5,2 Prozent erklärten, es rieche angenehm.
  • Nach Auskunft der Schulleitungen gibt es in elf von 16 Fällen sichtbare Beschädigungen auf den Schultoiletten.
  • Was machen die Schülerinnen und Schüler, wenn sie einen Schaden entdecken? Sie melden ihn dem Hausmeister (8,1 Prozent), einer Lehrkraft (4,7), im Sekretariat (52,6) oder den Eltern (5,0 Prozent) oder sie melden ihn bei verschiedenen Stellen. 20,4 Prozent sagen es Mitschülern, 5,2 Prozent sagen nichts und 21,9 Prozent wissen nicht, was sie im Fall der Fälle tun würden.