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Johann Lafer macht Vorschläge an Politik und Gesellschaft

Auf der heutigen Pressekonferenz in Berlin servierte Johann Lafer sein Rezept, wie sich mit dem Modell food@ucation die Image- und Qualitätsmisere in der Schulverpflegung in Deutschland überwinden lässt. In der rheinland-pfälzischen Landesvertretung in Berlin brachte er nach einem Jahr Schulmensa in Bad Kreuznach seine Bilanz auf den Tisch: „Noch schreibe er rote Zahlen: minus 56.000 Euro.“ Er sehe das Ergebnis aber positiv, denn er hatte  mit einem Defizit von 150.000 Euro gerechnet. Nun will er der Politik Dampf machen, über neue Finanzierungsmodelle für Schulverpflegung zu diskutieren! Seiner Überzeugung nach ist food@ucation auf einem positiven Weg, wirtschaftlich tragfähig zu sein. Bis Sommer 2015 will er sein Projekt weiterführen. Zügig wolle man an den notwendigen Stellschrauben drehen um aus den Kinderkrankheiten des Anfangs zu lernen.Das A und O seien aber die Teilnehmerzahlen, da liege man derzeit bei ca. 500 Essen täglich. Begonnen hatte man mit 150 bei einem Preis von 4 €, der betrage heute 3,10 € für die Schüler und er bekommt 4,30 €. Dabei ist das Budget für das Mittagessen auch nicht größer als der durchschnittliche Caterer-Preis im Landkreis Bad Kreuznach. Will Deutschland aber seinen Kindern Schulmensen mit Qualitäts- und Bildungsanspruch anbieten, dann gilt es über eine neue Preisgestaltung zu diskutieren. Qualität ist für Schulcaterer schier unbezahlbar. Lafers Vision ist die kostenlose Schulverpflegung wie in Finnland. Bis es soweit ist, lautet seine Kernforderung: „Die Bundesregierung soll die Umsatzsteuer auf 7 Prozent für kommerzielle Schulverpflegung reduzieren! Hundefutter, Taxifahrten, Schnittblumen oder Zeitschriften werden schon reduziert besteuert, nicht aber das schulische Mittagessen von Kindern, das sind doch falsche Prioritäten“. Und er wünscht sich mehr Wertschätzung auch von Eltern für ein Mittagessen in der Schule, der Gang zum Beispiel zum schulnahen Schnellimbiss anstatt dessen ist nicht preiswerter, dafür aber auf Dauer ungesünder. Sein Credo: „Wer gesund isst, schreibt auch eher gute Noten“. „Es reicht nicht, nur über Preise zu sprechen. Ich appelliere an die Politik, die Qualität deutscher Schulmensen ins Visier zu nehmen. Es gilt, gerade Ganztagsschulen stark zu machen, damit sie ihrer Verantwortung gerecht werden können, Ernährung
auch als Bildungsauftrag in ihren Schulalltag zu integrieren“.

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