Flexitarier sind Klimaschützer!
Eine aktuelle Studie belegt: Die Reduzierung von Treibhausgasemissionen durch eine sogenannte flexitarische Kost könnte das verfügbare Kohlenstoffbudget an anderer Stelle entlasten. Auch Preise für Treibhausgasemissionen, Energie und Lebensmittel würden sich demnach verringern. Flexitarier sind flexible Vegetarier, die zwar generell Fleisch essen, dies aber nicht täglich oder regelmäßig tun. Das belegen Untersuchungen des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) laut einer jüngsten Mitteilung.
Sehen Sie dazu:
https://www.science.org/doi/10.1126/sciadv.adj3832
Flexitarische Ernährung könnte erheblichen Unterschied machen, um 1,5 Grad Ziel zu erreichen
Bislang wurde noch nicht erforscht, was allein eine weltweite Veränderung der Ernährung dazu beitragen könnte, die Erwärmung auf die 1,5°C-Grenze zu begrenzen. In der neuen Studie untersuchten die PIK-Forschenden, wie eine Umstellung der Ernährung zur Machbarkeit von 1,5°C-Transformationspfaden im Vergleich zu einem Szenario ohne Ernährungswende beitragen würden. Dazu nutzen sie den das integrierte Bewertungsmodell REMIND-MAgPIE, um 1,5°C-Pfade zu simulieren, von denen einer Ernährungsumstellungen in Richtung der EAT-Lancet Planetary Health Diet bis 2050 in allen Weltregionen beinhaltet. „Bei der EAT-Lancet Planetary Health Diet handelt es sich um eine flexible Ernährung mit einer großen Vielfalt an pflanzlichen Lebensmitteln, einer deutlichen Reduktion von tierischen Produkten, insbesondere in Regionen mit hohem und mittlerem Einkommen, und einer eingeschränkten Aufnahme von zugesetztem Zucker“, sagt PIK-Forscherin Isabelle Weindl, ebenfalls Autorin der Studie.
Den Forschenden zufolge sind jedoch noch erhebliche Herausforderungen zu bewältigen: Die Entscheidungskompetenz in Sachen Ernährung und Landwirtschaft ist in verschiedenen Institutionen und Ministerien verortet, was die Umsetzung einer kohärenten Politik zur Förderung gesunder Ernährung behindert. Darüber hinaus sind eine sozial gerechte Gestaltung und Ausgleichsregelungen von zentraler Bedeutung für einen gerechten Übergang zu gesunder Ernährung, so die Forschenden.
„Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass der Einsatz für eine Agrar- und Ernährungswende einen erheblichen Unterschied machen könnte, wenn wir in den nächsten 10 bis 15 Jahren die 1,5 Grad Celsius Grenze nicht überschreiten wollen. Dies erfordert weltweit gemeinsam koordinierte Anstrengungen, um den Übergang zu einer nachhaltigen, gesunden Ernährung zu unterstützen“, sagt Johan Rockström, PIK-Direktor und Mitautor der Studie.