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„Wär ich nicht arm, wärst du nicht reich“

„Wär ich nicht arm, wärst du nicht reich“ ist eine Anleihe bei Bert Brecht. Da hat er nämlich 1934 gedichtet: Reicher Mann und armer Mann standen da und sah’n sich an. Und der arme sagte bleich, wär ich nicht arm, wärst du nicht reich. Die Republik zählt zu den Industrienationen, in denen die Ungleichheit am größten ist. Das reichste eine Prozent verfügt hierzulande über so viel Vermögen, wie die ärmsten 87 Prozent der Lohnabhängigen. Das geht aus einem Bericht zur sozialen Ungleichheit der Organisation Oxfam hervor. In der BRD ist dagegen jedes fünfte Kind von Armut betroffen.  Wächst in unserem Land ein Kind in Armut auf, bleibt es meistens für längere Zeit arm. Rund 21 Prozent aller Kinder leben über mindestens fünf Jahre dauerhaft oder wiederkehrend in einer Armutslage.

Oftmals sind sie vom gesellschaftlichen Leben abgekoppelt, schrieb jüngst die Bertelsmann Stiftung.  Besonders von Armut bedroht sind drei Gruppen: Kinder alleinerziehender Eltern, Kinder mit mindestens zwei Geschwistern und Kinder mit geringqualifizierten Eltern.
Eine ganze Reihe dieser von Armut betroffenen Kinder bekommen von Ihren Eltern nicht das Geld, das notwendig ist, um in der Schule ein warmes Mittagessen zu kaufen. Kostenfreies Schulessen ist deshalb das Gebot der Stunde! Kleinliche Diskussionen, wie es die Berliner Grünen Fraktion nun wieder – um Höhe und Qualität – sind dabei nicht zielführend. (vgl. Berliner Zeitung, 21.1.19, Seite 1!) Auch ist es kontraproduktiv, wenn kostenloses Schulessen gegen Tarifverhandlungen in Stellung gebracht wird!