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Kostenfreie Mittagessen statt Armut

Auch in Baden-Württemberg hängen Armut und ungesunde Ernährung in vielen Fällen unmittelbar zusammen. Zu diesem Ergebnis kommt der am Mittwoch (9. August) vom Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration sowie dem Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz vorgestellte GesellschaftsReport „Armut als Ernährungsrisiko“.

Erstellt hat den Bericht die FamilienForschung im Statistischen Landesamt. Ein Zehntel der Menschen in Baden-Württemberg kann sich etwa aus finanziellen Gründen nicht jeden zweiten Tag eine Mahlzeit aus gesunden und hochwertigen Lebensmitteln leisten. Angesichts der spezifischen gesundheitlichen Auswirkungen von Ernährungsarmut auf unterschiedliche Altersgruppen sind zielgruppenspezifische Maßnahmen (für Kinder, Jugendliche, ältere Menschen etc.) wichtig.

Kostenfreie Mittagessen in Kindertageseinrichtungen und Schulen können sicherstellen, dass von Ernährungsarmut betroffene Kinder wenigstens einmal täglich Zugang zu einer gesundheitsfördernden Mahlzeit haben, Eltern finanziell entlasten und sich langfristig auch positiv auf den Bildungsweg der Kinder auswirken (NQZ 2023).

Hierfür wäre die schrittweise Einführung einer qualitativ hochwertigen und beitragsfreien Kita- und Schulverpflegung notwendig (WBAE 2023, 2020). Vereine wie „Brotzeit“ und „Frühstück für Kinder“ organisieren aktuell mithilfe von Spenden ein kostenloses gesundheitsförderndes Frühstück, das auch das Gemeinschaftsgefühl und die Integration der Kinder unterschiedlicher Herkunft fördern soll.

Der GesellschaftsReport 2023-1 „Armut als Ernährungsrisiko“ kann auf der Website des Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Integration heruntergeladen werden: GesellschaftsReport Baden-Württemberg.